„Rocky“ ist ein popkultureller Meilenstein, dessen ikonische Strahlkraft bis heute anhält, wie die „Creed“-Reihe mit Michael B. Jordan in der Hauptrolle beweist. In erster Linie verbindet man die Boxer-Reihe aber natürlich mit Sylvester Stallone, der als Italian Stallion nicht nur die Herzen der Zuschauer*innen eroberte, sondern mit dem ersten Teil von 1976 auch sein absolutes Meisterwerk ablieferte. In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für den Klassiker daher auch die absolute Höchstwertung mit 5 von 5 Sternen.
Die Fortsetzungen, die heute oftmals eher als guilty pleasure angeführt werden, aber dennoch absolute Kultfilme sind, kamen nicht mehr an die Klasse des Originals heran – und „Rocky V“ ist sogar unter Anhänger*innen der Reihe nicht wirklich beliebt. Kein Wunder, dass es viele Jahre ruhig um den Boxer aus Philadelphia wurde. 2006, also 16 Jahre nach dem letzten Teil, hat Sylvester Stallone aber den Entschluss gefasst, das Franchise noch einmal aufleben zu lassen.
Und mit „Rocky Balboa“, der heute, am 5. Juli um 22.00 Uhr auf Nitro ausgestrahlt wird, ist Stallone ein beeindruckendes Comeback gelungen. Denn nicht nur wurde der kommerzielle wie künstlerische Reinfall mit „Rocky V“ vergessen gemacht. „Rocky Balboa“ ist auch eine ungemein stimmungsvolle Fortschreibung des Originals und beweist, dass Stallone nicht nur vor der Kamera jede Menge Charisma besitzt, sondern auch ein kompetenter Regisseur ist.
Ein erstaunliches Comeback
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Rocky Balboa“ bärenstarke 4 von 5 möglichen Sternen. Unser Autor Carsten Baumgardt schreibt über den Film: „Stallone hat aus dem Debakel ‚Rocky V‘ die richtigen Lehren gezogen und legt mit ‚Rocky Balboa‘ ein stimmiges Milieu-Drama hin, das den Geist des meisterhaften ersten Teils atmet.“
Mag „Rocky Balboa“ auch nicht an die Klasse des Originals herankommen, ist Sylvester Stallone hier dennoch ein beeindruckendes Comeback gelungen. Stallones Rückkehr zu den Wurzeln besinnt sich eben genau auf die Stärken, die „Rocky“ einst so legendär gemacht haben: „Die Atmosphäre des schmuddeligen Vorstadt-Philadelphias entfaltet sich blendend und kann zudem durch die Familien-Geschichte auf die gesamte Stadt ausgedehnt werden.
Die Mischung aus Charakterdrama und Lokalkolorit ist elementar für den Erfolg von „Rocky Balboa“, weil Stallone hier sein Können nicht nur durch stimmungsvolle Momentaufnahmen der Stadt, sondern auch als Menschenbeobachter ausspielen kann. Der Umstand, dass der Action-Star auch als Schauspieler merklich gereift ist, gestaltet die Dramatik der Handlung umso greifbarer.
Darüber hinaus ist auch der große Boxkampf ungeheuer dynamisch in Szene gesetzt, auch wenn man sich hier in einigen Mätzchen (Schwarz-Weiß-Bilder, die mit eingefärbtem Blut stilisiert werden) versteigt. Stallone und sein Gegner Mason Dixon (Antonio Tarver) sind in absoluter Bestform und begegnen sich auf Augenhöhe. Fans des Italian Stallion bekommen also genau das geboten, was ihnen mit „Rocky V“ einst so schmerzlich verwehrt geblieben ist: Ein echter „Rocky“-Film eben!
Darum geht’s in "Rocky Balboa"
Der ehemalige Schwergewichts-Boxweltmeister Rocky Balboa (Sylvester Stallone) hat sich schon lange aus dem Ring verabschiedet. Seine boxerischen Heldentaten von einst dienen heute vor allem der Unterhaltung seiner Gäste, die er in einem kleinen italienischen Restaurant bewirtet. Rocky ist immer noch eine Legende, die geachtet wird. Das führt dazu, dass sich die Beziehung zu seinem Sohn Rocky Jr. (Milo Ventimiglia) sehr schwierig gestaltet.
Rocky trauert fortwährend um seine Frau Adrian (Talia Shire), die an Krebs verstorben ist. Langsam nähert er sich jedoch der Kellnerin Marie (Geraldine Hughes), die er von früher kennt. Der Boxsport steckt dagegen in der Krise. Der unbesiegte Schwergewichts-Weltmeister Mason Dixon (Antonio Tarver) hat sich quasi zu Tode gesiegt, das Publikum wendet sich gegen ihn, weil er keine Konkurrenz mehr hat. Doch Rocky lässt sich zu einem Schaukampf gegen den amtierenden Weltmeister überreden...
Nach Arnold Schwarzenegger setzt Netflix bald auch Sylvester Stallone ein Denkmal – und einen ersten Trailer gibt es auch schonDies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.