Mit „96 Hours“ (oder im Original: „Taken“) ist es Liam Neeson („Schindlers Liste“) gelungen, seine Karriere in eine neue Richtung zu lenken. Der brutale Rache-Actioner hat dafür gesorgt, dass der hünenhafte Ire quasi über Nacht zu einem der größten Action-Stars der Gegenwart aufsteigen konnte. Wenig verwunderlich war es daher, dass Liam Neeson seit „96 Hours“ gefühlt im jährlichen Turnus in Action-Reißern zu sehen ist, die mal mehr, mal weniger gelungen sind.
Zwischendurch hat Liam Neeson aber auch in Filmen mitgewirkt, die von der handelsüblichen Vergeltungsformel abgewichen sind, wie zum Beispiel „Ruhet in Frieden - A Walk Among The Tombstones“. Die Romanverfilmung ist kein Actionfilm, sondern versteht sich als Thriller, der eine Düsternis an den Tag legt, die sogar so manchen Horrorfilm alt aussehen lässt. Ihr habt den Film bislang noch nicht gesehen? Dann könnt ihr ihn ab sofort im Abo von Amazon Prime Video ohne Zusatzkosten streamen.
Darum geht's in "Ruhet in Frieden"
Matthew Scudder (Liam Neeson) hält sich als Privatdetektiv ohne Lizenz über Wasser, nachdem er nach einer Schießerei unter Alkoholeinfluss vor Jahren seinen Job als Polizist verloren hat. Seitdem hat er auch dem Saufen abgeschworen. Von seinen Meetings bei den Anonymen Alkoholikern kennt er den Junkie Peter (Boyd Holbrook), der ihn bittet, seinem Bruder Kenny (Dan Stevens) zu helfen. Dessen Gattin wurde entführt und obwohl er das Lösegeld umgehend zahlte, lieferten die Geiselnehmer ihm die Frau in kleinen Teilen zurück.
Zusätzlich schickten sie Kenny ein Tonband mit der Aufnahme ihrer Vergewaltigung und Verstümmelung zurück. Widerwillig nimmt Scudder den Auftrag an, um die verantwortlichen Männer zu finden. Schon bald entdeckt der Detektiv, dass es bereits zuvor Entführungsfälle im Drogenmilieu gab, bei denen die Frauen von Dealern von ihren Peinigern gefoltert und zerstückelt wurden...
Vor allem atmosphärisch ein Brett!
Regisseur Scott Frank (oscarnominiert für sein Drehbuch zu „Out Of Sight“) hat sich hier den Roman „Endstation Friedhof“ vorgenommen und dem Protagonisten Matthew Scudder einen überraschend düsteren Leinwandauftritt spendiert. Tatsächlich geht es Frank hier nicht darum, Liam Neeson wieder von einer Actionsequenz zur nächsten zu hetzen. Stattdessen setzt „Ruhet in Frieden“ auf Atmosphäre – und erschafft oftmals ein zutiefst bedrohliches Klima, in dem grausame Gewalt wie aus dem Nichts eskaliert. Die unvermittelte Härte – gerade in Verbindung mit der Stimmung – geht immer wieder an die Nieren.
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Ruhet in Frieden“ gute 3,5 von 5 möglichen Sternen. Im Fazit seiner Kritik schreibt unser Autor Björn Becher: „‚Ruhet in Frieden - A Walk Among The Tombstones‘ ist ein sehenswerter Noir-Thriller, der seine Spannung vor allem aus der düsteren Atmosphäre zieht.“
Was ebenfalls zur dichten Inszenierung beiträgt, sind nicht nur die authentischen Schauplätze, die New York City von seinen dunklen und schmuddeligen Ecken zeigen, um das Gefühl einer völlig verkommenen Welt noch weitergehend zu unterstreichen. Auch Liam Neeson darf seine Herkunft als Charakterdarsteller in „Ruhet in Frieden“ einmal mehr unter Beweis stellen. Als ehemaliger Säufer, der endlich wieder eine Aufgabe in seinem Leben hat, ist Neeson nicht nur charismatisch, sondern trägt den Film auch über die eine oder andere Schwachstelle hinweg.
Was ist mit den Welpen auf der Titanic passiert? James Cameron hat sie in seinem Film nicht vergessen!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.