„Paradise“ ist in einer nicht allzu fernen Zukunft angesiedelt. Hier besteht die Möglichkeit, dass Menschen ihre Lebenszeit auf andere Personen übertragen. Durch diese alles verändernde Methode konnte das Biotech-Start-Up AEON zum milliardenschweren Konzern aufsteigen. Das Paar Max (Kostja Ullmann) und Elena (Marlene Tanczik) wird aber schon bald mit den Schattenseiten von AEON konfrontiert, denn als sich das Duo mit Versicherungsansprüchen konfrontiert sieht, ändert sich schlagartig alles für die beiden.
Um die Schulden zu begleichen, muss Elena im Zuge einer Vermögenspfändung fast 40 Jahre ihres Lebens abgeben. Der gemeinsamen Zukunft beraubt, stehen Max und Elena nun vor den Trümmern ihres ehemals perfekten Lebens. Max, der für AEON arbeitet, versucht nun alles, um Elenas verlorene Jahre zurückzuholen, um die geplante gemeinsame Zukunft wieder in den Bereich des Möglichen zu rücken. Doch schnell steht fest, dass nichts je wieder so sein wird, wie es einmal war..
„Paradise“ feiert seine Weltpremiere am 24. Juni 2023 auf dem Filmfest München. Einen Monat später, am 27. Juli, wird die Sci-Fi-Dystopie dann bei Netflix zum Abruf verfügbar sein.
Vielversprechendes Genre-Kino aus Deutschland
Allein die Prämisse, nämlich die Möglichkeit, Lebensjahre zu spenden, erinnert nicht nur an das Schaffen der Sci-Fi-Autoren-Legende Philip K. Dick, der zum Beispiel die Vorlage zu „Blade Runner“ geschrieben hat. Der nicht zu verachtende Anteil an Body Horror, der in dem Thema ebenfalls vorhanden ist, lässt auch an das Kino eines David Cronenberg („Crimes Of The Future“) denken, in dem das Leben, der Tod und die Veränderungen des menschlichen Körpers zu den Leitmotiven zählen.
„Paradise“ hat aufgrund seiner vielversprechenden Ausgangslage das Zeug, zu einem echten Volltreffer auf Netflix zu werden, denn an Diskussionspotenzial und spannenden philosophischen Fragen sollte es der Sci-Fi-Dystopie eigentlich nicht mangeln. Der erste Trailer macht in dieser Hinsicht auch durchaus Lust auf mehr.
Inszeniert wurde „Paradise“ von Boris Kunz („Breaking Even“), der zusammen mit Peter Kocyla („Luden“) und Simon Amberger auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet. Vor der Kamera sind neben Kostja Ullmann („Mein Blind Date mit dem Leben“) und Marlene Tanczik („Werk ohne Autor“) u. a. auch noch Iris Berben („Triangle Of Sadness“), Corinna Kirchhoff („Die Diplomatin“), Alina Levshin („Kriegerin“), Numan Acar („Homeland“) und Lisa-Marie Koroll („Ze Network“) zu sehen.
Das ist der unrealistischste Science-Fiction-Film aller Zeiten – laut der NASA!