Man muss schon wissen, worauf man sich einlässt, sollte man die Entscheidung treffen, „Heartbreak Ridge“ zu schauen. Dabei sind die Zeichen eigentlich glasklar, was die Zuschauer*innen hier erwartet: Clint Eastwood in den 1980er-Jahren in einem actiongeladenen Kriegsfilm. Natürlich wird hier ein reaktionärer Militarismus an den Tag gelegt, der fraglos seine Probleme mit sich bringt. Als Kind seiner Zeit aber ist „Heartbreak Ridge“ nach wie vor eine Sichtung wert.
Darüber hinaus gehört „Heartbreak Ridge“ zu den Filmen, die viele Jahre auf dem Index standen, bis er nach Ablauf der 25-Jahres-Frist 2013 von der BPjM nicht mehr als jugendgefährdend eingestuft und nach einer Neuprüfung ungeschnitten mit einer FSK-16-Freigabe in den Handel kam. Ihr habt den grimmigen Kriegs-Actioner bislang noch nicht gesehen? Bei WOW (ehemals Sky Ticket) könnt ihr euch den Reißer von und mit Clint Eastwood nun anschauen!
Darum geht's in "Heartbreak Ridge"
Der hartgesottene Veteran Tom Highway (Clint Eastwood) hat sein Leben voll und ganz dem Militär verschrieben. Er hat in Korea und Vietnam für sein Land gedient und daraufhin eine so erfolgreiche wie konsequente Laufbahn absolviert, die ihn letztlich aber die Ehe mit seiner Frau Aggie (Marsha Mason) gekostet hat. Nun soll er als Ausbilder einer undisziplinierten Militäreinheit die Restzeit bis zu seiner Pensionierung abreißen. Die Einheit wird vom Rest des Stützpunktes nur verspottet und belächelt.
Highway bietet sich dementsprechend ein erschreckendes Bild: Respekt- und Lustlosigkeit stehen bei den jungen Soldaten an erster Stelle. Doch mit mehr als unorthodoxen Methoden, wie dem eher unüblichen Einsatz einer AK-47 mit scharfer Munition, verschafft sich Highway mehr und mehr Zuspruch von den Soldaten. Als Highways Einheit dann für einen Kampfeinsatz nach Grenada geschickt wird, ist die Zeit gekommen, sich endlich zu beweisen...
Clint Eastwood macht Spaß
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Heartbreak Ridge“ gute 3,5 von 5 möglichen Sternen. Das Fazit unseres Autors Stefan Huhn fällt dabei folgendermaßen aus: „Abgesehen vom Finale ist ,Heartbreak Ridge´ ein gelungener Militärfilm mit humoristischem Touch – es sei denn, man lässt sich von den politisch nicht sehr korrekten Sprüchen und der Werbung für alles Militärische abschrecken. Bedingungslose Clint-Eastwood-Fans werden allerdings ohnehin begeistert sein.“
Die FILMSTARTS-Kritik zu "Heartbreak Ridge"
Wie der ein Jahr später erschienene „Full Metal Jacket“ ist auch „Heartbreak Ridge“ in zwei Hälften eingeteilt: Training und Einsatz. Gerade die erste Hälfte überzeugt hier deutlich mehr, weil Eastwood als überall aneckender Anti-Held eine One-Man-Show hinlegt, die eigentlich ziemlich launig ist. Seine betont (!) harte Performance sorgt dafür, dass „Heartbreak Ridge“ einen eigentümlichen Charme entwickelt, dem man nur schwer entkommen kann.
Problematisch an „Heartbreak Ridge“ aber ist nicht nur, dass man es hier quasi mit einem Werbefilm für das amerikanische Militär zu tun bekommt, sondern auch, dass der Grenada-Einsatz in der zweiten Hälfte hier nicht nur sehr harmlos, sondern auch völlig uninteressant in Szene gesetzt wurden. Eastwood und seine Männer dürfen Krieg spielen – und genau so wirken die Kampfsequenzen auch. Aus dem knackigen Ausbildungsfilm, bei dem man hin und wieder sogar eine leise Ironie erkennen kann, wird so letztlich unnötigerweise ein dröger Kriegs-Actioner.
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