Im Kino war „Orphan: Das Waisenkind“ ein Achtungserfolg, im Heimkino trat der Horrorfilm allerdings erst so richtig auf's Gaspedal und avancierte zum modernen Kultklassiker. Daran hat der unvergessliche und nahezu unvergleichliche Schlusstwist einen nicht unerheblichen Anteil. Eben dieses Ende stellte jedoch lange in Frage, ob man „Orphan“ überhaupt fortsetzen könnte.
Schlussendlich fand sich dann doch eine Lösung: Statt weiterzumachen, ging man einen Schritt zurück und brachte nach 13 Jahren Wartezeit mit „Orphan: First Kill“ ein Prequel heraus. Das bietet einen ähnlichen Überraschungsfaktor wie das Original und lässt sich nun im Streaming-Abo erleben: „Orphan: First Kill“ ist ab sofort beim Sky-Streamingdienst WOW verfügbar.
Allen, die den ersten „Orphan“-Teil noch nicht gesehen haben, empfehlen wir, ihn nachzuholen, bevor sie sich durch das Prequel verraten lassen, wie das Original ausgeht. Das könnt ihr derzeit unter anderem im Paramount+Channel von Prime Video* oder direkt bei Paramount+* abrufen.
Beide „Orphan“-Filme gibt's auch als Doppelpack auf Blu-ray* und DVD*. Und falls ihr den Original-„Orphan“ schon gesehen habt, könnt ihr diesen Artikel sorglos weiterlesen. Anderweitig solltet ihr erst den Film schauen, bevor ihr euch die nächsten Absätze zu Gemüte führt!
"Orphan: First Kill": Kleine Killerin, großes Horrorvergnügen
Achtung, es folgen Spoiler!
Estland im tiefsten Winter: Sie mag 31 Jahre alt sein und aufgrund ihrer wahnhaften Freude an Gewalt in einer psychiatrischen Anstalt sitzen. Doch äußerlich wirkt Leena Klammer (Isabelle Fuhrman) wie ein unschuldiges Mädchen im Grundschulalter. Diese Unscheinbarkeit setzt Leena ein, um sich einen blutigen Weg in die Freiheit zu bahnen. Daraufhin gibt sie sich als Esther aus, die verschollen geglaubte Tochter des einflussreichen, wohlhabenden Ehepaares Tricia (Julia Stiles) und Allen Albright (Rossif Sutherland). Kaum in deren Anwesen in Connecticut angekommen, beginnt für die Killerin ein gefährlicher Spießrutenlauf, um ihre Tarnung aufrecht zu erhalten...
Die Überraschung, dass Esther kein Kind ist, das sich sonderbar aufführt, sondern eine abgebrühte Erwachsene, kann „Orphan: First Kill“ aus offensichtlichen Gründen nicht wiederholen. Allerdings fanden „The Boy“-Regisseur William Brent Bell und Drehbuchautor David Coggeshall andere Wege, um diese Filmreihe frisch zu halten.
So schlagen sie neue tonale Wege ein: Im Vergleich zum schaurigen Erstling ist das Prequel zugleich lustiger und empathischer, da sich der Film zwischenzeitlich auf Esthers Seite schlägt – aber auch blutig-boshaften Spaß aus seiner absurden Prämisse generiert.
Die Spannung kommt dabei trotzdem nicht zu kurz: Wie es schon in der FILMSTARTS-Kritik heißt, sorgen die Filmschaffenden mit einem „selbstbewusst-haarsträubenden Twist inklusive Konsequenzen“ für Nervenkitzel. Weiter werden sowohl „Das Omen“-Star Julia Stiles als auch Isabelle Fuhrman in der Titelrolle für ihr Spiel gelobt sowie die wertige Kameraarbeit, die dem Horrorvergnügen dichte Atmosphäre verleiht.
20 Horrorfilme, nach denen ihr garantiert keinen Sex mehr haben wolltDies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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