Viele dürften erst dank „Blood & Gold“, der seit Erscheinen die Top-10 der aktuell meistgeschauten Netflix-Inhalte anführt, zum ersten Mal etwas von Robert Maaser gehört haben. Ich hingegen verfolge die Karriere des 32-Jährigen, der in dem launigen Naziploitation-Reißer die Hauptrolle spielt, schon seit geraumer Zeit interessiert – aus dem einfachen Grund, dass Robert in einem kleinen Städtchen östlich von Berlin (seiner beschaulichen Geburtsstadt Strausberg) ein Jahrgang unter mir auf dieselbe Schule ging wie ich.
Schon damals sorgte der nun frischgebackene Netflix-Star für jede Menge Aufmerksamkeit in seinem Umfeld, allerdings (noch) nicht mit der Schauspielerei, sondern mit einem körperlich äußerst herausfordernden Sport, von dem manche womöglich noch nie gehört haben und in dem er schon weit vor seiner Schauspielerei große Erfolge feierte...
Mehrfacher Rhönradweltmeister
Die Rede ist vom sogenannten Rhönradturnen, bei dem ein Sportler oder eine Sportlerin in einem speziellen menschgroßen Sportgerät, das aus zwei Reifen und mehreren Verbindungssprossen besteht, verschiedenste Übungen vollführt (siehe Video unten). Auch ich habe das Rhönradturnen damals erst durch Robert kennengelernt, der bereits bei einer alljährlichen Schulveranstaltung auf der Bühne mit seinen Küren für Staunen bei Mitschüler*innen und Kollegium gleichermaßen sorgte.
Zu jener Zeit machte er sich damit aber auch längst schon international einen Namen – und was für einen: Seinen ersten Weltmeistertitel gewann er bereits im Jahr 2005, viele weitere folgten. 2010 stellte er seine Rhönrad-Fähigkeiten dann außerdem auch in der RTL-Show „Das Supertalent“ unter Beweis, bei der er es bis ins Halbfinale schaffte.
Vom "Supertalent" zur Schauspielerei
Nach der „Supertalent“-Teilnahme trieb Robert dann aber seine Schauspielausbildung und -karriere energisch voran. „Mission: Impossible - Rogue Nation“, „1917“, „Uncharted“: Schon in der Zeit vor „Blood & Gold“ liest sich Robert Maasers Filmographie ziemlich beeindruckend. Allerdings war er in diesen Großproduktionen lediglich in Minirollen zu sehen, größere Parts bekleidete er lange nur im Serienbereich, so etwa für über 100 Folgen in der RTL-Soap „Alles was zählt“, in der RTL-Zwei-Jugendserie „Falkenberg - Mord im Internat?“ und in der zweiten Staffel der ZDF-Krimiserie „Blutige Anfänger“.
Auch in der zweiten Staffel der deutschen Netflix-Historienserie „Barbaren“ war Robert mit von der Partie, was ihn womöglich endgültig für eine weitere Genre-Produktion des Streaminggiganten empfahl. Aber auch die für die Rolle des Deserteurs Heinrich nötige Körperlichkeit, die Robert Maaser durch seine Rhönradvorgeschichte mitbringt, dürfte bei seiner „Blood & Gold“-Verpflichtung hilfreich gewesen sein.
„Blood & Gold“ könnte ihm nun jedenfalls seinen endgültigen Durchbruch bescheren, schließlich ist es nicht nur seine erste große Filmhauptrolle, sondern auch eine Produktion, die dank der Netflix-Verfügbarkeit von unzähligen Menschen rund um den Globus geschaut wird. Ich jedenfalls bin weiterhin gespannt, wohin es meinen einstigen Mitschüler Robert als nächstes verschlägt...
"Blood & Gold" auf Netflix: Robert Maaser hat so viel Einsatz gezeigt, dass er sich schon am ersten Drehtag verletzte