Er kostete stolze 175 Millionen Dollar und sollte als 3D-Spektakel der Extraklasse eigentlich die Massen in die Kinos locken – nein, das musste er. Immerhin wollen die Studios mit ihren Filmen ja auch Geld verdienen. Stattdessen erlangte „47 Ronin“ jedoch zweifelhaften Ruhm als einer der größten Kinoflops der jüngeren Vergangenheit. Wir finden: zu Unrecht.
Das Fantasy-Abenteuer von Carl Rinsch, der seitdem übrigens keinen Film mehr inszenierte, spielte gerade einmal 152 Millionen Dollar ein, was bei eine Produktion dieser Größenordnung gerade einmal reicht, um die Marketingkosten wieder reinzuholen. Auf den Produktionskosten hingegen blieb Universal Pictures sitzen. Und auch die Kritiken fielen gelinde gesagt bescheiden aus: Acht Jahre nach Kinostart hält der Film heute so etwa bei nur 28 von 100 Punkten auf MetaCritic sowie bei 16 Prozent positiver Wertungen auf Rotten Tomatoes. Katastrophale Werte, die dem Martial-Arts-Fantasy-Spektakel aber keinesfalls gerecht werden. Wer Netflix abonniert hat und dem Genre grundsätzlich nicht abgeneigt ist, sollte deshalb die Gelegenheit nutzen und schnell noch reinschauen, solange es noch möglich ist:
„47 Ronin“ ist nur noch bis zum 15. Mai 2023 im Netflix-Abo enthalten.
Danach müssen DVD und Blu-ray* sowie das VOD-Angebot* auf den gängigen Streaming-Plattformen als Alternative herhalten – die dann jedoch extra kosten.
"47 Ronin": Ein düsteres, überraschend authentisches Fantasy-Epos
In der Verfilmung der berühmten Geschichte der 47 herrenlosen Samurai (auch bekannt als Ronin) schwören die titelgebenden Krieger unter der Führung von Oishi (Hiroyuki Sanada), ihren einstigen Lord Asano (Min Tanaka) zu rächen – und stürzen sich Seite an Seite in den Kampf gegen dessen dunklen Widersacher Lord Kira (Tadanobu Asano) und seine Verbündeten. An ihrer Seite: Halbblut Kai (Keanu Reeves), den die Samurai nie so recht als einen der ihren akzeptierten, den Kämpfern auf ihrer wichtigsten Mission allerdings von großer Unterstützung sein könnte.
Mit 3 von 5 möglichen Sternen schneidet „47 Ronin“ in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik übrigens durchaus solide und wesentlich besser als im Kritikerdurchschnitt ab. Das Fazit von Chefkritiker Christoph Petersen: „47 Ronin“ ist ein konsequent düsteres, überraschend authentisches, aber oft auch emotional unterkühltes Epos mit fantastischen Schauwerten.
Übrigens: Nachdem der Film an den Kinokassen baden ging, startete er im Streaming so richtig durch. Auf Netflix lief das Fantasy-Spektakel sogar so erfolgreich, dass der Streaming-Riese nun eine Fortsetzung in Auftrag gab! Nähere Infos dazu findet ihr im folgenden Artikel:
FSK-18-Sequel zu einem epischen Flop mit Keanu Reeves: Der Trailer zu "Blade Of The 47 Ronin"*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision. Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.