So sehr wir Nicolas Cage innerhalb der FILMSTARTS-Redaktion auch verehren: Auch wir müssen uns eingestehen, dass der Oscarpreisträger vor allem in den vergangenen 15 Jahren auch ganz schön viele Schrottfilme fabrizierte, um seine Rechnungen zu bezahlen. Heute soll es allerdings um einen seiner besten, vielleicht sogar seinen besten Film überhaupt gehen: „Adaption.“.
Die schrullige Tragikomödie aus der Feder des kongenialen Charlie Kaufman („Being John Malkovich“) – und seines fiktiven (!) Zwillingsbruders Donald Kaufman – ist ein wahrlich einzigartiger Geniestreich, der die Grenzen des Kinos auf ebenso ulkig-charmante wie durchdachte Art und Weise auslotet. Und das Ergebnis gibt es nun endlich bald auch in HD zu sehen: „Adaption“ erscheint nach über 20 Jahren am 28. Juli 2023 zum ersten Mal auf Blu-ray sowie neu auf DVD*.
Der hierzulande auch als „Adaption - Der Orchideendieb“ bekannte Film basiert nicht einfach nur auf einem Zeitungsartikel, der unter dem Titel „The Orchid Thief“ später auch zum Buch-Bestseller* avancierte, sondern dreht sich am Ende vor allem um Kaufmans Schreibblockade, die ihn bei der Arbeit an dem Drehbuch an den Rande des Wahnsinns brachte.
Er ließ seine eigenen Erfahrungen direkt in die Geschichte einfließen, Fiktion mit Realität zu einem ebenso komischen wie tragischen Cocktail verschmelzen und bescherte dem Film so letztlich sogar seinen Titel. Denn dieser ist eben nicht als „Der Orchideendieb“ bzw. „The Orchid Thief“ bekannt, sondern als „Adaption.“ (bzw. international als „Adaptation.“).
"Adaption": Kino kennt keine Grenzen
Er schrieb gerade erst das Drehbuch zum gefeierten „Being John Malkovich“, für das er zahlreiche Preise erhalten hat – und sogar für einen Oscar nominiert wurde. Das bedeutet aber nicht, dass Charlie Kaufman (Nicolas Cage) nun einfach ein geniales Drehbuch nach dem nächsten aus dem Ärmel schüttelt. Im Gegenteil:
Der Autor befindet sich in einer Schaffenskrise – und hat keine Ahnung, wie er „Der Orchideendieb“ adaptieren könnte. Nach anfänglicher Begeisterung darüber, den Auftrag für das Skript überhaupt erhalten zu haben, verzweifelt er nun zunehmend daran. Schließlich finden sich in dem Werk weder eine richtige Handlung noch eine nennenswerte Figurenentwicklung.
Also beschließt er kurzerhand, die Geschichte in den Hintergrund zu rücken – und sich in seinem Drehbuch stattdessen mit den Problemen zu beschäftigen, die die Adaption für ihn so mit sich bringt. Er greift auf die Hilfe seines Zwillingsbruders Donald (ebenfalls Nicolas Cage) zurück, der dramaturgische Änderungen vornimmt – und beginnt schon bald mit ihm gemeinsam, der Autorin der Vorlage (Meryl Streep) hinterherzuspionieren…
Nicolas Cage hat lebende (!) Tiere für einen Film gegessen & verrät nach über 30 Jahren: Er kämpft bis heute damitRegisseur Spike Jonze („Her“) und Charlie Kaufman „chaotisieren die Grenzen zwischen Realität und Fiktion dermaßen grandios, dass man die Tragik, die es in ‚Adaptation‘ auch zu sehen gibt, für bare Münze nehmen könnte“, wie es unter anderem in der 5-Sterne-FILMSTARTS-Kritik heißt.
In welchen Szenen das nun zum Brüllen komisch, tieftraurig oder einfach nur ziemlich verrückt ist? Darauf hat wohl jeder Zuschauer, jede Zuschauerin seine bzw. ihre eigene Antwort – ebenso wie auf die Frage, wie der Film wohl ausgesehen hätte, wenn Charlie Kaufman einfach seinen Job gemacht und „Der Orchideendieb“ adaptiert hätte…
"Die Arbeit war immer mein Schutzengel": Nicolas Cage verteidigt seine schlechten Filme*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.