Eigentlich sollte die Apple-Produktion „Ghosted“ zwei der größten Marvel-Stars erneut zusammenführen: „Captain America“ Chris Evans und „Black Widow“ Scarlett Johansson waren ursprünglich für die Hauptrollen in der von den „Deadpool“-Autoren Rhett Reese und Paul Wernick erdachten Agenten-Komödie gesetzt. Doch einige Wochen vor Drehbeginn musste Johansson dem Projekt wegen eines Terminkonflikts den Rücken kehren – was für sie letzten Endes ein Glücksgriff sein sollte (dazu weiter unten mehr).
Adäquater Ersatz wurde in Ana de Armas gefunden, die nach kurzen, aber präganten Auftritten in „Blade Runner 2049“ und „James Bond - Keine Zeit zu sterben“ sowie tragenden Rollen in „Knives Out“, dem Netflix-Mega-Blockbuster „The Gray Man“ und dem kontroversen Marilyn-Monroe-Biopic „Blonde“ zu den aktuell gefragtesten Schauspielerinnen Hollywoods gehört (als nächstes führt sie den Cast des „John Wick“-Spin-offs „Ballerina“ an).
Und auch mit Ana de Armas’ Casting haben wir es durchaus mit einer spannenden Reunion zu tun, standen sie und Evans zuvor doch schon gemeinsam für „The Gray Man“ und „Knives Out“ vor der Kamera und hatten vor allem in Letzterem eine herrliche Chemie. Was davon in ihrem neuen gemeinsamen Film noch zu spüren ist, kann man jetzt herausfinden: „Ghosted“ kann seit dem heutigen 21. April 2023 bei Apple TV+ abgerufen werden.
Darum geht's in "Ghosted"
Als der bodenständige Farmer Cole (Chris Evans) kurz auf den Blumenstand einer Kollegin aufpasst, macht er zufällig Bekanntschaft mit der charmanten Sadie (Ana de Armas) und verliebt sich bis über beide Ohren in die Unbekannte – die dann tatsächlich auch einem Date zustimmt. Da sie Coles Textnachrichten anschließend komplett ignoriert, greift der Verknallte zu einer romantischen Verzweiflungstat:
Er beschließt, Sadie in London zu überraschen, nur um dann vor Ort schockiert festzustellen, dass seine Angebetete eine knallharte Geheimagentin ist, die der schurkischen Armada ihres einstigen Bekannten Leveque (Adrien Brody) den Kampf angesagt hat – in den nun auch der überforderte Cole hineingezogen wird.
Ernüchterndes Star-Schaulaufen
„Ghosted“ bringt eigentlich alles mit, um zumindest ein vergnüglicher Action-Snack für zwischendurch zu sein: Zwei Top-Stars, die schon in der Vergangenheit super miteinander harmonierten und eine zwar altbekannte, aber bewährte Prämisse, die hier und da modern variiert wird. Doch was „Rocketman“-Regisseur Dexter Fletcher aus diesen Voraussetzungen macht, ist letztlich leider eine einzige Enttäuschung, für die wir in unserer Kritik nur laue 1,5 von 5 möglichen Sternen zücken konnten. Im zugehörigen Fazit heißt es dazu:
„‚Ghosted‘ beginnt als trocken-komische Imitation einer uninspirierten RomCom und wird daraufhin zur atonalen Agentenkomödie mit größtenteils drögen Actionszenen, ziellosem Spionage-Plot und einem Star-Duo, dessen Chemie miteinander durch einen konfusen Schnitt untergraben wird.“ Schade um das neueste Aufeinandertreffen von Ana de Armas und Chris Evans. Und ein Glück für Scarlett Johansson.