Aus einer wahren Geschichte wurde ein viel debattierter Klassiker des erotischen Films: „Der Liebhaber“ wurde in mehreren Ländern fürs Kino zensiert – darunter auch in den USA. In vielen weiteren Märkten bekam er aufgrund seines brenzligen Inhalts hohe Altersfreigaben. In Frankreich und Deutschland nahm der Jugendschutz den Film dagegen gelassen auf, was allerdings nichts an seiner Wirkung veränderte: Wiederholt wurde er für seine enorme Sinnlichkeit gelobt – und landete beispielsweise mit einer Sequenz sogar im FILMSTARTS-Ranking der 25 erotischsten Szenen der Geschichte.
„Der Liebhaber“ sorgte jedoch auch für harsche Kontroversen – und war auf Blu-ray hierzulande lange nur zu hohen Preisen auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich. Ende 2021 feierte er sein 4K-Debüt – eine Blu-ray liegt der Edition zwar bei, wer aber nur an der Blu-ray interessiert ist, bekommt nun eine günstigere Alternative: Diese Woche erhielt „Der Liebhaber“ endlich seine Blu-ray-Neuauflage.
Falls ihr aber neugierig geworden seid und den Film in bester Bild- und Tonqualität erleben möchtet, könnt ihr weiterhin zum 4K-Mediabook* greifen. Darüber hinaus ist „Der Liebhaber“ auf DVD* erhältlich sowie als VOD, etwa bei Prime Video*.
"Der Liebhaber": Wahre Geschichte, wahrhaftiger Skandal, echter Sex?
Französisch-Indochina, in den 1920er-Jahren: Eine 15-jährige Französin (Jane March) kehrt nach den Schulferien nach Saigon zurück, wo sie ein Mädcheninternat besucht. Während ihrer Reise trifft sie auf einen siebzehn Jahre älteren, wohlhabenden Chinesen (Tony Leung). Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen und beginnen eine leidenschaftliche Affäre, die gegen alle gesellschaftlichen Konventionen verstößt...
Vielfach wurde „Der Liebhaber“ für seine allerhand der Fantasie des Publikums überlassenden Kameraführung und Tony Leungs verführerische Performance gelobt. Doch diesen Stimmen und den diversen Auszeichnungen für den Film, darunter Jane Marchs Bambi für die beste Hauptdarstellerin, stehen empörte Reaktionen gegenüber.
Schon Anfang der 1990er-Jahre sorgte die leidenschaftliche Darstellung einer Beziehung zwischen einem gestandenen Mann und einer Minderjährigen für Empörung, mittlerweile wird dieses Thema noch kritischer beäugt. Und nicht nur inhaltlich geht „Der Liebhaber“ diskutable Wege ein – auch das Casting der weiblichen Hauptfigur sorgte damals wie heute für Diskussionen.
Klage-Drohung gegen Netflix wegen "The Big Bang Theory" - weil eine Schauspielerin als "leprakranke Prostituierte" verunglimpft wirdMarch war zwar älter als ihre Filmfigur, jedoch wurde sie erst zwei Monate nach Drehbeginn 18 Jahre. Dass im Fahrwasser des Kinostarts in den Medien spekuliert wurde, dass sie in „Der Liebhaber“ tatsächlich Sex mit ihrem Ko-Star hat, mag man sich heutzutage nicht mehr vorstellen. Doch genau diese Diskussion zog sich monatelang durch die internationale Presse – oftmals mit March als Zielscheibe der Kritik.
Dass Regisseur Jean-Jacques Annaud sich erst sehr spät zu Wort meldete, brachte „Der Liebhaber“ den nächsten Ärger ein: Die Sexszenen wurden mittels sorgsamer Choreografie und Körperdoubeln gedreht, was Annaud erst festhielt, nachdem March untertauchen musste, um der Presse zu entgehen. Diese späte Reaktion ihres Regisseurs erboste die Schauspiel-Newcomerin.
Kurz nach „Der Liebhaber“, der übrigens auf einer autobiografischen Erzählung* der Autorin und Experimentalfilmerin Marguerite Duras basiert, drehte March übrigens einen weiteren Mainstream-Erotikfilm: den Erotik-Psychothriller „Color Of Night“, in dem sie eine Sex- und Nacktszene mit Bruce Willis hat.
Anschließend wurde ihre Karriere massiv ausgebremst, da ihr zeitweiliger Gatte Carmine Zozzora stets verlangte, die Filme zu produzieren, in denen March auftritt – eine Forderung, für die nur wenige Studios Verständnis hatten.
Aus & vorbei! Der allerletzte Film von Bruce Willis erscheint diese Woche fürs Heimkino: Deutscher Trailer zu "Assassin"*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.