Neu im Heimkino: Wegen dieses Johnny-Depp-Spektakels warten wir noch immer auf "Fluch der Karibik 6"!

Mit einem weltweiten Einspielergebnis von mehr als 4,5 Milliarden Dollar bei gerade einmal fünf veröffentlichten Filmen ist die „Fluch der Karibik“-Saga zweifelsohne ein gigantischer Erfolg. Dennoch lassen uns die Disney Studios und Produzent Jerry Bruckheimer seit Jahren gebannt darauf warten, ob bzw. wie es mit der Abenteuerreihe weitergeht. Es gibt zahlreiche Gründe dafür, doch schlussendlich lassen sie sich auf einen Sündenbock reduzieren: „Pirates Of The Caribbean: Salazars Rache“ alias „Fluch der Karibik 5“.

Das Piratenspektakel spaltete Presse und Publikum, womit es die Filmreihe in eine nebulöse Position navigierte. Zugleich war der Film lange Zeit ein Kuriosum – denn im Gegensatz zu sehr vielen Blockbustern der Gegenwart, gab es ihn lange Zeit nicht auf 4K-Disc. Das hat sich diese Woche endlich geändert: „Fluch der Karibik 5“ ist ab sofort endlich (!) auch auf 4K-Blu-ray erhältlich.

Alternativ könnt ihr die „Fluch der Karibik“-Saga in 4K auf Disney+ streamen* und somit eure Sehnsucht nach einem sechsten Teil neu entfachen. Die ersten vier Teile gibt es bereits seit einiger Zeit auf 4K-Blu-ray.

"Fluch der Karibik 5": Käpt'n Jack Sparrow, vom Pech verfolgt

Der unvergleichliche Piratenkapitän Jack Sparrow (Johnny Depp) steht neben der Spur, weshalb er von seiner Crew verlassen wird. In einer verregneten Nacht sucht er Trost in einer Flasche Rum, für die er seinen magischen Kompass eintauscht. Ein fataler Fehler, denn somit befreit er den boshaften Geisterkapitän Salazar (Javier Bardem)! Kann Jack mit der Hilfe von Astronomin Carina Smyth (Kaya Scodelario) und Henry Turner (Brenton Thwaites) den blutlüsternen Geist aufhalten, obwohl die Abenteuer-Neulinge zugleich eigene Ziele verfolgen?

Das Action-Abenteuer des norwegischen Regie-Duos Joachim Rønning & Espen Sandberg umfasst außerdem die altbekannten Seebären Barbossa (Geoffrey Rush), Jack Sparrows (weitestgehend) getreuen Maat Joshamee Gibbs (Kevin McNally) und einen kurzen Auftritt von Will Turner (Orlando Bloom). In gewisser Weise positionierte sich das Piratenepos als eine Art Zwischenfilm, der vergangene, lose Handlungsfäden verknotet und zugleich die Segel setzt, um die Filmreihe in neue Gewässer zu bewegen.

Daraus wurde bekanntlich bislang nichts. Obwohl Kaya Scodelario bekannt gab, dass sie nicht bloß für diesen Film, sondern sogleich für ein potentielles Sequel unterschrieben hat, ist „Fluch der Karibik 5“ der bislang letzte Teil der Saga. Nachschub gab es bislang einzig in Form zahlreicher Gerüchte, Ankündigungen und Andeutungen, die nahelegen, dass Disney und Bruckheimer sich nicht ganz schlüssig sind, wie es denn weitergehen soll.

Es war zwischenzeitlich von einem Reboot die Rede, dann von einer Fortführung der bisherigen Kontinuität, bloß mit neuem Fokus. Superstar Margot Robbie hatte einen eigenen „Fluch der Karibik“-Film in Entwicklung, der dann als abgesagt galt – und dann wieder doch nicht. Hickhack, den es so wohl nicht gäbe, wäre mit „Salazars Rache“ nicht zugleich eine Spaltung des Publikums einhergegangen.

Denn gerade in den USA war der Film alles andere als erfolgreich: „Fluch der Karibik 5“ war mit Abstand der schwächste Teil der Reihe an den nordamerikanischen Kinokassen. Bloß rund 173 Millionen Dollar wurden eingenommen – und somit 68 Millionen Dollar weniger als mit dem vorherigen Schlusslicht, Teil 4. Die amerikanische Filmpresse war auch nicht gerade zimperlich im Umgang mit dem Seeräuber-Actioner, der überwiegend als freudlos, schwerfällig und unnötig finster verrissen wurde.

Jedoch: Im Rest der Welt erhielt der in kernig-dreckiger Bildsprache gehaltene, mit schmissig-epischer Abenteuermusik von Hans-Zimmer-Zögling Geoff Zanelli untermalte Film mehr Rückenwind. Was ein arges Dilemma bedeutet:

Ein kompletter Neustart könnte beim US-Markt gut ankommen und die schwierige Personalie Johnny Depp aus der Gleichung nehmen. Doch wie kommt das international bei den Fans an, die in der bisher etablierten Filmwelt verweilen wollen?

Wäre der Beutefeldzug von „Fluch der Karibik 5“ glorreicher ausgefallen, würden sich Disney und Bruckheimer wohl kaum solche Fragen stellen. Wir hätten schon längst die neusten Abenteuer der gewitzt-charmanten Carina Smyth zu sehen bekommen, die sich mit alten Bekanntschaften Jack Sparrows zusammentut, sich mit ihnen anlegt und sich wieder zweckdienlich mit ihnen aussöhnt.

Einen Tropfen Trost (gerne auch Trost-Rum) gibt es derweil: Wer vor der Bonusszene nach dem „Fluch der Karibik 5“-Abspann ausschaltet, bekommt ein ziemlich rundes Ende der bisherigen Saga geboten. Und selbst die zusätzliche Sequenz lässt sich als raubeiniger Abschiedsschrecken interpretieren. Als Augenblick, der zeigt, dass eine einst naive Figur nun von den erlebten Abenteuern geschunden zu einer sicheren, wenngleich unruhigen Seele geworden ist. Fortsetzung möglich, aber nicht zwingend nötig.

Insofern lässt sich das Warten auf einen endgültigen Entschluss des Studios, wann und wie es weitergeht, deutlich entspannter hinnehmen, als hätte man die „Fluch der Karibik“-Fangemeinde auf heißen Kohlen sitzen gelassen.

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