Bekannte Stars gibt es in dem kanadischen Indie-Projekt „Vicious - Nacht der Gewalt“ keine. Wer auf richtig harte und splatterig blutige Thriller steht, dürfte hier trotzdem auf seine Kosten kommen. Zumal gleich zwei Sub-Genres in einem Film serviert werden: Was als intensiver Rache-Reißer beginnt, nimmt nämlich eine so nicht vorauszusehende, aber durchaus stimmig präsentierte Entwicklung in Richtung eines schaurig-heftigen Schockers mit maskierten Eindringlingen.
„Vicious - Nacht der Gewalt“ läuft in der heutigen Nacht vom 10. auf den 11. Februar 2023 um 0.00 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung wird in der Nacht vom 12. auf den 13. Februar um ca. 0.40 Uhr (Achtung: Zu später Stunde gibt es immer mal kleinere zeitliche Verschiebungen!) gezeigt. Falls euch diese Termine zeitlich nicht passen sollten, steht der Thriller zudem bis 13. März 2023 in der Mediathek des Senders zum Gratis-Streamen bereit.
Solltet ihr keine Lust auf Werbeunterbrechungen haben oder „Vicious - Nacht der Gewalt“ lieber mit Originalton sehen wollen, gibt es noch weitere Möglichkeiten. Für die müsstet ihr allerdings etwas in die Tasche greifen. So ist der Film für ein paar Euro bei den üblichen Online-Anbietern als „Video-on-Demand“ zu erwerben beziehungsweise zu leihen. DVD und Blu-ray sind ebenfalls erhältlich, jedoch nur als englischsprachige Importe unter dem Titel „For The Sake Of Vicious“:
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Blutiger Folk- & Sekten-Horror: Düsterer Trailer zum harten Supernatural-Thriller "The Long Night""Vicious - Nacht der Gewalt" auf Tele 5: Das ist die Story
Nach einer langen, harten Schicht im Hospital kommt Krankenschwester Romina (Lora Burke) nach Hause. Anstelle etwas Ruhe und Entspannung in ihrem bescheidenen Heim zu finden, trifft sie in ihrem Wohnzimmer auf den ihr fremden und sich wie ein Irrer aufführenden Chris (Nick Smyth). Aber es wird noch schlimmer: Er ist nicht allein.
In Rominas Badezimmer hat er eine Geisel an einen der Stühle gefesselt und diese schon fast zu Tode geprügelt. Wofür Chris gute Gründe zu haben glaubt, wie er der völlig verängstigten Frau erklärt. Ist er doch sicher, dass der Kerl namens Alan (Colin Paradine) seine Tochter vergewaltigt habe.
Da gibt es noch eine weitere Steigerung dieses ohnehin schon reichlich beängstigenden Szenarios. Denn plötzlich verschaffen sich drei schwer bewaffnete, skurril maskierte Eindringlinge Zutritt zu dem Gebäude, die offenbar zu allem bereit sind. Romina, Chris und Alan müssen sich zusammentun und gemeinsam um ihr Leben kämpfen …
Zwei Männer, eine Idee: "Vicious"
Die Inszenierung von „Vicious - Nacht der Gewalt“ stammt von Gabriel Carrer („The Demolisher“) und Reese Eveneshen („Defective“). Die Kanadier sind seit vielen Jahren miteinander befreundet und helfen sich immer wieder in den unterschiedlichsten Funktionen (Schauspieler, Cutter, Kameramann, Beleuchter, Set-Designer, Komponist etc.) gegenseitig bei ihren jeweiligen Projekten aus. Hier teilten sie sich aber zum ersten Mal sowohl die Regie als auch die Arbeit am Skript.
Schaut man sich speziell die extrem gewalttätige zweite Hälfte des Films an, ist es kaum zu glauben: Die Idee zu „Vicious - Nacht der Gewalt“ entstand bei einem entspannten gemeinsamen Mittagessen im Food-Court des lokalen Shopping-Centers ihrer gemeinsamen Heimatstadt Cambridge in Ontario. Das Duo spielte sich die Einfälle dabei offenbar wie Tennisbälle zu, bevor Eveneshen im Anschluss an den Nachtisch nach Hause ging und eine erste Version des Skripts verfasste. Beide Männer überarbeiteten dieses noch einige Male und, nachdem sie in ihrer zusätzlichen Funktion als Produzenten ein paar tausend Dollar zusammengekratzt hatten, konnte es mit dem Dreh auch fast schon losgehen.
Da sie mit ihrem Thriller finanziell keine großen Sprünge machen konnten, mussten die beiden entsprechend improvisieren. Der Hauptschauplatz der Story ist das Häuschen der Krankenschwester Romina, die von Lola Burke („Motherly“, „Lifechanger“) verkörpert wird. Anstatt für viel Geld ein Studio zu mieten, fragten Carrer und Eveneshen bei lokalen Bauunternehmen an, ob diese ihnen für ein paar Wochen ein leerstehendes und zum Abriss freigegebenes Haus überlassen könnten.
Die zwei hatten Glück und trieben tatsächlich ein Objekt auf, das noch einen guten Monat leerstehen würde, bevor es plattgemacht werden sollte. Tag und Nacht renovierten sie mit einer kleinen Crew die Bruchbude, um sie in den richtigen Zustand zu bringen. Sie verlegten Kabel und Wasserrohre, versetzten Wände, strichen und tapezierten diese, sodass die Zimmer ein wenig heruntergekommen, aber immer noch bewohnbar aussahen. Und das nur, um dann während der gut zweiwöchigen Dreharbeiten alles wieder in Schutt und Asche zu legen und mit literweise Kunstblut vollzuspritzen.
Das besagte Haus wurde mittlerweile planmäßig dem Erdboden gleichgemacht und das Grundstück anderweitig bebaut. Geblieben ist allerdings ein Film, der zeigt, was mit Enthusiasmus, Einfallsreichtum und einer Menge Schweiß alles möglich ist. „Vicious - Nacht der Gewalt“ wurde bei einer langen Liste renommierter Festivals auf vier Kontinenten aufgeführt – u. a. beim Telluride in den USA, Sitges in Spanien, Fantasia in Kanada, GrimmFest und FrightFest in Großbritannien sowie HARDLINE in Regensburg. Neben einer für ihren kleinen Indie-Streifen verhältnismäßig enormen Publicity hagelte es dabei auch noch reihenweise Awards und Auszeichnungen, darunter jede Menge Publikumspreise.
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