Black Panther vs. Namor: Das ist ein Duell, das eine gewisse Comic-Tradition mit sich bringt, denn auch dort gerieten die beiden Marvel-Figuren schon das eine oder andere Mal aneinander. In „Black Panther: Wakanda Forever“ fällt der Zweikampf jedoch ganz anders aus als in den Comics – denn erstens steckt hier Shuri (Letitia Wright) im Black-Panther-Anzug und zweitens sieht Namor ganz anders aus als in den Comics (mal abgesehen vielleicht von den geflügelten Knöcheln). Aber warum eigentlich?
Aus Atlantis wird Talokan
Das erklärte Ryan Coogler, der nach „Black Panther“ auch bei „Wakanda Forever“ wieder auf dem Regiestuhl Platz genommen hat, bereits im Umfeld des Kinostarts von „Black Panther 2“. Seine Erklärung: „Wenn man nach verlorenen Städten oder verlorenen Kontinenten googelt, findet man die Idee, dass Dinge im Meer versinken und verschwinden, oder sogar Sagen und Mythen von Menschen, die im Wasser leben, auf der ganzen Welt. Das hat uns ermutigt, einen eigenen Weg zu finden und es anders zu machen."
So erklärt sich also, dass Namor in „Black Panther 2“ nicht der König von Atlantis ist, wie in den Comics, sondern der Herrscher über die Unterwasser-Nation Talokan, die von der Architektur über die Sprache bis hin zu Kleidung und Schmuck der Bewohner und Bewohnerinnen an die indigenen Zivilisationen Südamerikas erinnert. Passend dazu wurden die talokanischen Figuren mit lateinamerikanischen Schauspieler*innen besetzt, allen voran Namor-Schauspieler Tenoch Huerta.
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Außerdem wollte man dem Publikum aber auch eine neue Erfahrung bieten, wie Coogler weiterhin erklärte: „Es gibt viele Darstellungen und kreative Interpretationen von Atlantis, die [...] auf dem griechisch-römischen Konzept einer im Meer versunkenen Stadt basieren. [...] Wir wollten, dass unser Film neben diesen Filmen existiert und anders ist. Wir wollten den Zuschauern gegenüber wirklich Respekt zeigen und ihnen nicht etwas bieten, das anderen Filmen ähnelt, die vor uns gedreht wurden."
Namor vs. Aquaman
Ohne die Superhelden-Konkurrenz konkret zu benennen, zielt Coogler hier wohl vor allem auf einen anderen Film ab, nämlich den DC-Blockbuster „Aquaman“ mit Jason Momoa. Der hat weltweit fantastische 1,15 Milliarden Dollar eingespielt und das Bild einer futuristischen, verschollenen Unterwasser-Zivilisation in den Köpfen vieler Menschen damit wohl ziemlich nachhaltig geprägt.
Nicht nur ähneln sich die Figuren Namor und Aquaman nämlich ziemlich stark (bis hin zu ihrer Hintergrundgeschichte), auch Aquaman herrscht nämlich über Atlantis. Ein zweites Atlantis im Marvel-Universum hätte wohl für ordentlich Verwirrung gesorgt. Durch die Änderung in Talokan konnte Marvel das verhindern – und gleichzeitig eine viel zu selten gezeigte Kultur ins Blockbuster-Rampenlicht rücken. Und das zeichnete ja auch schon den ersten „Black Panther“-Film aus...
"Black Panther 2" neu bei Disney+: Darum gibt es bei "Wakanda Forever" keine (richtige) Post-Credit-Szene*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung. Hinweis: Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.