Die Langlebigkeit mancher Horror-Franchises ist nicht nur faszinierend, sondern auch ziemlich fragwürdig. Im Falle von „Paranormal Acitivty“ erklärt sich aber quasi von selbst, warum es inzwischen sieben Teile und ein Spin-off gibt: Die Filme kosten wenig, spielen dafür aber Unsummen ein. Ein absolutes Paradebeispiel dafür ist der erste „Paranormal Acitivity“ aus dem Jahre 2009: Bei einem Budget von 15.000 US-Dollar (!) konnte dieser weltweit mehr als 193 Millionen US-Dollar (!!) einspielen. Damit ist die Found-Footage-Reihe allein durch den ersten Teil zu einer der erfolgreichsten Horror-Filmreihen aus der Kosten-Ertrag-Sicht erklärt.
Die Nachfolger hatten daraufhin dann teilweise ein Budget in (extrem überschaubarer) Millionenhöhe, konnten aber dennoch derart viel Gewinn an den Kinokassen erzielen, dass es sich wie gesagt von selbst erklärt, warum die „Paranormal Activity“-Reihe einfach immer weiter ausgebaut wird. Im Abo von Paramount+ erwartet euch ab heute „Paranormal Activity 7: Next Of Kin“. Damit feiert der Horrorfilm auch seine Streaming-Premiere, denn zuvor stand dieser nur als Video-on-Demand bei Amazon & Co. in der kostenpflichtigen Leih- und Kaufversion zur Verfügung.
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Darum geht's in "Paranormal Activity 7: Next Of Kin"
Margot (Emily Bader) wurde in jungen Jahren zur Adoption freigegeben und hat ihre leibliche Mutter nie kennengelernt. Nun, wo sie erwachsen ist, macht sie sich auf die Suche nach ihrer Familie. Zusammen mit ihrem Freund, der das mögliche Aufeinandertreffen und den Weg dorthin filmen soll, begibt sie sich auf einen Roadtrip ins Ungewisse. Ihre Recherchen führen Margot zu einer amischen Glaubensgemeinschaft, wo sie zunächst mit offenen Armen empfangen wird.
Was mit netten Gesten beginnt, entpuppt sich aber schon bald als wahrer Albtraum: Seltsame Vorkommnisse häufen sich, schreckliche Entdeckungen geben Rätsel auf und das Schweigen der Gemeinschaftsmitglieder lässt keinen Zweifel daran, dass hier dunkle Kräfte am Werk sind. Die Wahrheit über ihre biologische Mutter und der Grund für die Trennung von ihr ist ein blutgetränktes Kapitel in Margots Vita, das besser im Verborgenen geblieben wäre...
Paranormal Activity trifft Midsommar?!
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Paranormal Activity 7: Next Of Kin“ durchschnittliche 2,5 von 5 möglichen Sternen. Unser Autor Lutz Granert schreibt in seinem Fazit: „Der Spannungsaufbau ist hervorragend und hin und wieder lässt ‚Paranormal Acitivty 7: Next Of Kin‘ tatsächlich frösteln. Doch der neue Weg, den das Found-Footage-Franchise hier einschlägt, wirkt sowohl formal als auch inhaltlich oft einfach nicht stimmig.“
Die FILMSTARTS-Kritik zu „Paranormal Activity 7“
Regisseur William Eubank, der Genre-Fans 2020 mit dem Unterwasser-Horror „Underwater – Es ist erwacht“ eine große Freude gemacht hat, pfeift auf einige ungeschriebene, aber inzwischen fest mit der Reihe verbundene Gesetze. Das ist gerade im letzten Akt ein Problem, wenn „Paranormal Activity 7“ nicht nur eine musikalische Untermalung ins Geschehen einbindet, um die Spannung zu verdichten, sondern auch auf Zeitlupen setzt. Damit wird das Konzept des Found-Footage-Horrors, der letztlich von seiner Unmittelbarkeit lebt, ein Stück weit unterlaufen – natürlich ganz auf Kosten der atmosphärischen Wirkung.
Nichtsdestotrotz hat „Paranormal Acitivity 7“ auch seine guten Seiten, vor allem dann, wenn er als schaurige Found-Footage-Antwort auf Ari Asters „Midsommar“ funktioniert. Auch Regisseur Eubank setzt auf einen angenehm subtilen Spannungsaufbau, der die Zuschauer*innen und die Protagonist*innen auf eine Ebene bringt. Nach und nach darf man gemeinschaftlich feststellen, dass hier irgendetwas ganz und gar nicht stimmt. Die formale Inkonsequenz aber ist ein Störfaktor, weil so auch inhaltliche Schwächen deutlich werden: „Denn Erklärungen für den Dämonenspuk bleibt das abseits des Settings vom Plot her doch recht konventionelle Gruselszenario schuldig.“
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