Als Netflix im Dezember 2022 die Serie „Blockbuster“ nach nur einer Staffel absetzte, war das ein gefundenes Fressen für die sozialen Medien und für die Filmmagazine dieser Welt. Schließlich ist die bei Netflix gefloppte und von Kritik und Publikum zerrissene Serie alles andere als ein Blockbuster, also ein Kassenschlager. Ein ähnlicher Fall könnte nun auch die Serie „Reboot“ sein, denn die wurde ebenfalls abgesetzt – und braucht somit selbst einen Reboot.
Die Comedy-Serie läuft hierzulande bei Disney+, „Reboot“ ist eine Original-Serie des US-Streamingdienstes Hulu, den es in Deutschland nicht gibt. Hulu gehört Disney und NBCUniversal gemeinsam, weil Disney jedoch die Mehrheit kontrolliert, landen die meisten Hulu-Originale außerhalb der USA früher oder später bei Disney+. So auch bei „Reboot“ geschehen: Nach dem Hulu-Staffelfinale im Oktober 2022 wurde die komplette erste Staffel im November auf Disney+ veröffentlicht.
» "Reboot" Staffel 1 bei Disney+*
Über die Gründe für die Absetzung gibt es bei den US-Branchenmagazinen keine Informationen, jedoch dürfte es in diesem Fall zumindest nicht an den Kritiken gelegen haben – die sind nämlich ziemlich ordentlich (88 Prozent positive Presse-Reviews bei Rotten Tomatoes und immerhin 68 Prozent positive User-Kritiken). Vermutlich wurde „Reboot“ einfach nicht genug geschaut – Hulu wird wie die meisten anderen Streamingdienste in Zukunft auch etwas mehr aufs Geld schauen müssen.
Hat sich "Reboot" sein eigenes Grab geschaufelt?
Oder war die Serie womöglich etwas zu meta als ihr gutgetan hat? „Reboot“ ist nämlich eine Serie-in-der-Serie und dreht sich um die junge Filmemacherin Hannah (Rachel Bloom), die die Idee hat, eine Sitcom aus den frühen 2000ern wiederzubeleben (also zu rebooten). Damit tritt sie an den Streamingdienst Hulu (!) heran und bekommt den Zuschlag.
Doch weil Hannah auch den alten Cast zurückbringen will, gibt es schon bald die ersten Probleme. Denn die Stars von damals (u.a. Keegan-Michael Key und Johnny Knoxville) sind mittlerweile auch nur ein trauriger Schatten ihrer selbst. Und auch Gordon (Paul Reiser), der die ursprüngliche Serie erfunden hat und immer noch die Rechte daran hält, sorgt für Ärger.
In der letzten Folge der ersten (und nun womöglich letzten) Staffel „Reboot“ dreht sich dann tatsächlich alles um die drohende Gefahr einer Absetzung – eine Steilvorlage für allerlei bissige Kommentare und ironische Wortspiele, die wir uns an dieser Stelle aber sparen.
Immerhin bietet sich das Meta-Konzept von „Reboot“ perfekt dafür an, der Serie auf einem anderen Sender oder Streamingdienst wiederzubeleben. Und genau darauf hofft Serienschöpfer Steven Levitan („Modern Family“), der laut übereinstimmender Berichte von Deadline und Co. bereits auf der Suche nach einer neuen Heimat für „Reboot“ Season 2 ist und sogar schon einen möglichen Interessenten gefunden haben soll. Wir halten euch auf dem Laufenden...
Fast wie bei "Batgirl": Starbesetzte Serie noch vor Ausstrahlung abgesetzt – obwohl sie schon abgedreht war!