Nachdem Martin McDonagh schon mit seinen schwarzhumorigen Gangster-Komödien „Brügge sehen... und sterben?“ und „7 Psychos“ zwei unfassbar unterhaltsame Film-Juwelen geschaffen hatte, war fraglich, ob er diese Energie, Originalität und Qualität in seinem weiteren Schaffen genauso aufrechterhalten kann. Doch mit seinem Nachfolgewerk konnte er diese Zweifel eindrucksvoll pulverisieren und seine vorherigen Filme sogar noch einmal toppen.
Der zweifach oscarprämierte „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ (für die grandiosen Schauspielleistungen von Frances McDormand und Sam Rockwell) schlägt durchaus ähnliche Töne wie „Brügge“ und die „Psychos“ an, führt die Balance aus Komödie und Drama aber endgültig zur Vollendung und kommt allein schon wegen der Thematik noch ein ganzes Stück wuchtiger daher. Und auch wenn das Ganze trotz aller lockeren Zwischentöne nicht so leicht zu verdauen ist, ist es immer wieder einen Blick wert, so auch bei der erneuten TV-Ausstrahlung:
Das ZDF zeigt „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ am heutigen 5. Januar 2023 um 23.00 Uhr – und liefert damit zugleich die beste Einstimmung auf McDonaghs ebenfalls starkes neues Werk „The Banshees Of Inisherin“, das heute in den Kinos startet. Wer „Three Billboards“ im TV verpasst oder nicht an die späte Sendezeit gebunden sein will, kann natürlich auch zu Blu-ray und DVD greifen, zum Beispiel bei Händlern wie Amazon. Außerdem ist das Meisterwerk Teil des Angebots von Disney+.
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Das ist "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"
Die denkwürdige Hauptfigur von „Three Billboards“ ist Mildred Hayes (Frances McDormand), deren Tochter bereits vor Monaten vergewaltigt und ermordet wurde, ohne dass die Polizei den Fall aufklären konnte. Die trauernde und wütende Mutter entschließt sich daraufhin zu einem provokanten Schritt: Sie lässt in ihrem Ort drei übergroße Werbetafeln aufstellen, in der sie das Versagen der Gesetzeshüter um Sheriff William Willoughby (Woody Harrelson) öffentlich anprangert. Das sorgt in der Kleinstadt für ordentlich Aufruhr und tritt Eriegnisse in Gang, die schon bald zu eskalieren drohen...
Lakonisch-trockener Humor und tiefe Tragik gehen in „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ auf eine Weise Hand in Hand, wie man es nur selten gesehen hat. Bisweilen stellt Martin McDonagh innerhalb einer Szene, ja sogar von einer Dialogzeile auf die nächste, die Stimmung völlig auf den Kopf, und das absolut organisch und ohne seine mit viel Feingefühl gezeichneten Figuren zu verraten.
McDonagh verbindet diese scheinbar unvereinbaren Kontraste und seine wendungsreiche Handlung auch dank des durchweg famosen Casts zu einem der intensivsten Filmerlebnisse der vergangenen Jahre. Dafür zückten wir seinerzeit auch völlig verdient die Höchstwertung von 5 von 5 Sternen in unserer Kritik, in der es auch noch heißt, dass die vielschichtige und beeindruckende emotionale Achterbahnfahrt trotz ihres düsteren Inhalts auch viel Wärme und Hoffnung ausstrahlt.
Die FILMSTARTS-Kritik zu "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"
Doch nicht nur in der FILMSTARTS-Kritik haben wir das tragikomische Drama in den höchsten Tönen gelobt. Bei einer damaligen Abstimmung wurde der Film auch von der gesamten Redaktion mit Abstand zum besten Film des Jahres 2018 gekürt. Selten waren wir uns so einig wie bei Martin McDonaghs Meisterwerk.
Die besten Filme des Jahres 2018 (FILMSTARTS-Gesamtliste)Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Denn auch bei der erneuten TV-Ausstrahlung können wir euch „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ ganz klar als Tipp ans Herz legen.
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