„Black Christmas“ kam 2019 in die Kinos. Der Film ist bereits das zweite Quasi-Remake des in Deutschland ursprünglich als „Jessy - Die Treppe in den Tod“ erschienenen Horror-Klassikers gleichen Namens von 1974. Filmemacherin Sophia Takal ging mit der von ihr co-geschriebenen Version aber einen deutlich anderen Weg als ihre Vorgänger.
Einfach nur den bereits bekannten Frauenmörder-Plot in die Gegenwart zu transferieren, war der „V/H/S“-Schauspielerin und „Always Shine“-Regisseurin offenbar zu profan. Stattdessen sagte sie, wie wir es in unserer offiziellen FILMSTARTS-Kritik analysieren, mit ihrer Interpretation lieber den letzten 50 Jahren des Slasher-Kinos mutig den Kampf an.
Ob und wie ihr das gelungen ist, könnt ihr in der Nacht vom Montag auf Dienstag (27.Dezember 2022) um 0.35 Uhr auf RTL 2 sehen. Denn dann läuft „Black Christmas“ erstmals im deutschen Free-TV.
Falls euch der Termin zu spät sein sollte oder ihr den Film lieber ohne Werbeunterbrechungen genießen wollt, könnt ihr ihn euch bei Online-Händlern wie Amazon auf Blu-ray oder DVD bestellen. Wahlweise steht der FSK-16-Titel dort auch gegen Gebühr zum Streamen bereit – und das optional sogar in UltraHD-Bildqualität:
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Das ist die Story von "Black Christmas" auf RTL 2
Es ist kurz vor Weihnachten. Entsprechend ist der Campus des Hawthorne College wie leergefegt. Fast alle Student*innen sind nämlich heimgefahren, um mit ihren Familien zu feiern. Das gilt allerdings nicht für Riley (Imogen Poots) und ihre Freundinnen Marty (Lily Donoghue), Kris (Aleyse Shannon) und Jesse (Brittany O'Grady). Die planen, die Feiertage im Haus ihrer Verbindung Mu-Kappa-Epsilon zu verbringen.
Doch plötzlich macht ein maskierter, offensichtlich männlicher Killer Jagd auf die jungen Frauen. Der Campus-Sicherheitsdienst (Mark Neilson) glaubt ihnen nicht. Deshalb müssen sie nun sehr genau abwägen, welchem Kerl auf dem Universitätsgelände sie noch trauen können. Denn außer ihnen sind nur noch Martys neuer Lover Nate (Simon Mead), Rileys bester Kumpel Landon (Caleb Eberhardt) und der Dozent Professor Gelson (Cary Elwes) vor Ort geblieben.
Die Flucht anzutreten oder sich einfach niedermetzeln zu lassen, kommt für die patenten Mädchen jedenfalls nicht in Frage. Statt sich einfach geschlagen zu geben, wollen sie lieber selbst in die Offensive gehen. So setzen die vier alles daran, den Unbekannten zu identifizieren, um ihm dann den Garaus machen zu können. So wird aus dem eben noch so selbstbewussten Jäger schnell die Beute …
"Black Christmas" ist eine bewusste Provokation
Für das zu Beginn der 1970er zunächst in Italien und Großbritannien begründete Slasher-Genre waren bisher fast ausschließlich männliche Regisseure tätig. So auch für den von Bob Clarke im Jahr 1974 inszenierten originalen „Black Christmas“ – einen der wichtigsten, frühen US-Beiträge zum Sujet. Frauen dienten bei diesen Filmen über Dekaden hinweg meist lediglich als hilflose Opfer. Ausnahmen wie „Halloween“ oder „Scream - Schrei!“ bestätigen mit ihren starken und von Rettern aus Reihen des anderen Geschlechts unabhängigen Protagonistinnen eher die Regel. Wobei selbst hier größtenteils Männer hinter den Kameras standen und die Drehbücher schrieben.
Takal stieß dieser Umstand offenbar sauer auf. Weshalb sie im Verlauf der Geschichte die bisher geltenden Regeln für einen Slasher-Film einfach aus dem Fenster warf. Und das – nach einem fast schon provokant konformistischen Start mit einer typischen Stalker-Szene, wie wir sie aus dutzenden anderer Titel kennen – auf zugleich erstaunlich widersprüchliche und doch ungemein konsequente Weise.
So hat die Story des Remakes mit dem Original eigentlich nur noch die Prämisse gemein. Der eine oder vielleicht auch die andere unter euch wird sich vom 2019er-„Black Christmas“ und seiner bewusst aneckenden Message und Machart deshalb sicher vor den Kopf gestoßen fühlen. Aber sind es nicht solche Herausforderungen, die in der Kunst – und speziell im Horrorkino! – gebraucht werden, um das Ganze wirklich vorwärts bringen zu können?
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