Bei großen Filmbestenlisten aus dem Internet war lange Zeit die berühmte Top-250 der IMDb das Maß aller Dinge. Doch bei vielen Filmliebhaber*innen hat die Webseite letterboxd der ihrer Meinung nach zu mainstreamigen Konkurrenz IMDb den Rang längst abgelaufen. Mittlerweile sammeln viele Titel auf Letterboxd sogar mehr Bewertungen – und dort gibt es nun eine neue Nummer 1 bei der Frage: Was ist der beste Film aller Zeiten!
Seit dem Wochenende ist der niederschmetternde Klassiker des Anti-Kriegsfilms „Komm und sieh“ die neue Nummer 1 der Top-250-Liste auf letterboxd. „Komm und sieh“ von Elem Klimov aus dem Jahr 1985 kann aktuell bei keinem Streamingdienst im Abo geschaut werden, es gibt aber seit einiger Zeit eine neue Special-Edition-Heimkino-Veröffentlichung auf DVD und Blu-ray, die insbesondere sehr viel gutes Bonusmaterial bietet.
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Update: Wie uns ein Leser mitteilte, hat die russische Filmgesellschaft Mosfilm den Klassiker allerdings vor einigen Monaten auf YouTube veröffentlicht. Dort könnt ihr „Komm und sieh“ so auch ganz kostenlos im Original mit englischen Untertiteln streamen.
In der aus allen Wertungen der zahlreichen auf letterboxd aktiven Filmfans ermittelten Liste der 250 besten Filme aller Zeiten löste „Komm und sieh“ nun den südkoreanischen Oscar-Hit „Parasite“ (nur auf Nr. 2) an der Spitze ab. Zuvor war lange Zeit Francis Ford Coppolas Überklassiker „Der Pate“ (aktuell auf Nr. 5) auf dem ersten Rang.
Mitte des Jahres sorgte es für Aufsehen, als für kurze Zeit mit dem Multiversums-Wahnsinn „Everything Everywhere All At Once“ (mittlerweile auf Nr. 13) ein ganz aktueller Film die Bestenliste anführte. „Komm und sieh“ ist erst der vierte Film seit Existenz der letterboxd-Top-250 auf der Spitzenposition.
Das ist "Komm und sieh"
Im Mittelpunkt des während des Zweiten Weltkriegs spielenden „Komm und sieh“ steht ein Junge, der sich voller Begeisterung und gegen den Widerstand seiner Mutter den Partisanen anschließen will und das heimische Dorf verlässt. Als er dies bei seiner Rückkehr verlassen vorfindet, wird er bald erfahren, was hier Grausames passiert ist...
Das Kriegsdrama von Regisseur Elem Klimov wird auch so gefeiert, weil es dem Filmemacher gelingt die traumatischen Erlebnisse des jungen Mannes im Mittelpunkt fast schon beiläufig zu inszenieren, dadurch ihre Wirkung aber umso nachhaltiger ausfallen zu lassen. Gerade die finalen Minuten, die uns eine völlig veränderte Hauptfigur zeigen und so perfekt beschreiben, was der Krieg mit (und in) einem Menschen anstellt, sind herausragende Filmgeschichte. „Komm und sieh“ ist so ein Film, der kaum jemand kalt lässt – und das noch Tage nach dem Anschauen.
Falls ihr euch für die komplette Top-250 von letterboxd interessiert, findet ihr sie hier.
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