Mit einem hochkarätigen Hollywood-Cast um Ben Foster („Hell Or High Water“), Michael Caine („The Dark Knight“), William Moseley („The Royals“), Matthew Goode („Watchmen“), Sophie Lowe („Once Upon a Time in Wonderland“) sowie auch einigen deutschen Stars wie Vinzenz Kiefer („Alarm für Cobra 11“) und natürlich Til Schweiger („Keinohrhasen“) ist der Mittelalter-Actioner „Medieval“ das bislang größte tschechische Kino-Epos: Er ist mit einem Rekord-Budget von über 20,5 Millionen Euro der teuerste Film, der je in unserem Nachbarland produziert wurde. Mit so viel Geld und diesem Cast wollte man auch in den US-Kinos einen großen Erfolg landen – doch das klappte überhaupt nicht.
Bevor „Medieval“ vor wenigen Tagen im Gros der Welt auf Netflix veröffentlicht wurde, gab es so Kinostarts in der Heimat Tschechien sowie in den USA. Dabei legte man in Nordamerika aber eine historische Bruchlandung hin. Denn aus dem geplanten Blockbuster-Start in den USA wurde gleich in mehrfacher Hinsicht nichts...
"Medieval": Einer der größten US-Kinoflops 2022
Eigentlich war es wohl der Plan, „Medieval“ so groß in den USA zu starten, wie es sonst richtig großen Blockbustern vorbehalten ist. Schon während der Werbekampagne merkte man aber, dass das richtige Interesse nicht vorhandenen ist, man nicht den „nötigen Buzz generiert“, wie die Marketingleute sagen. Regisseur Petr Jákl schob das darauf, dass man seine Hauptfigur, den tschechischen Nationalhelden Jan Žižka, in den USA eben nicht kennt. Daher reduzierte man bereits vor Kinostart den eigentlich geplanten Umfang der Veröffentlichung.
Am Ende startete „Medieval“ aber trotzdem noch in 1.311 US-Kino, also landesweit. Doch kaum jemand kam zu den zahlreichen Vorstellungen. Nur rund 820.000 Dollar wurden am Startwochenende eingespielt. Im Schnitt wurden pro Kino gerade mal 626 Dollar am gesamten Wochenende eingenommen. Gerade einmal fünf Filme hatten bei einem Start in über 1.000 Kinos im Jahr 2022 einen schlechteren Schnitt.
Die Hiobsbotschaften rissen für „Medieval“ aber nicht ab. Zum zweiten Wochenende gingen die Einnahmen um 81,7% zurück. Nur neun Kinostarts hatten seit Erhebung dieser Zahlen überhaupt einen größeren Rückgang zum zweiten Wochenende. Nach diesem historischen Flop verschwand „Medieval“ so auch mit katastrophalen Gesamteinnahmen von 1,3 Millionen Dollar ganz schnell wieder aus den US-Kinos.
"Medieval": Netflix richtet es nun für den teuersten tschechischen Film aller Zeiten
In der Heimat Tschechien sieht es natürlich besser aus. Dort ist „Medieval“ aktuell einer der zehn erfolgreichsten Filme des Jahres – auch wenn man sich wohl vom mit Abstand teuersten tschechischen Film aller Zeiten mehr erhofft hat. Während eine Platzierung hinter Hollywood-Überflieger „Top Gun: Maverick“ oder Superheldenkonkurrenz wie „Thor 4“ und „Doctor Strange 2“ wenig verwundert, reihte man sich nämlich auch hinter zwei lokalen Komödien ein.
Regisseur Petr Jákl schob das ein wenig darauf, dass der tschechische Starttermin nicht gut gewählt gewesen sei. Man habe sich da nach dem US-Termin richten müssen, da eine Parallelveröffentlichung gewollt war. Aber ohnehin sei ihm klar gewesen, dass der große Erfolg des Films erst online passieren werde, denn dort gebe es eine große Nachfrage – und damit hat er recht.
In Deutschland stieg „Medieval“ direkt am ersten Tag auf Platz 2 der Netflix-Film-Charts ein. Und auch weltweit gibt es eine Nachfrage nach dem brutalen Mittelalter-Actioner. In insgesamt 40 Ländern schaffte es „Medieval“ innerhalb der ersten 24 Stunden bereits in die Top-10 der Netflix-Charts der meistgeschauten Filme, in 35 sogar in die Top-3. Darunter sind Länder aus den verschiedensten Winkeln der Welt, was zeigt, dass „Medieval“ als Streamingfilm global auf Interesse stößt.
Neu auf Netflix: Mehr Fantasy-Action mit Killer-Nonnen und das große Comeback von Lindsay Lohan