Amazon Prime Video, Disney+, WOW und so weiter – wer zu Hause das volle Streaming-Programm haben will, der muss jeden Monat tief in die Tasche greifen, um sich das volle Angebot gönnen zu können. Da scheint es doch ganz praktisch und vor allem heilsam für den geschundenen Geldbeutel, wenn einige Streaming-Anbieter ihr Portfolio auch in einem kostengünstigen Modell anbieten.
Netflix hatte bereits vor einem halben Jahr bekannt gegeben, eine neue Abo-Option zu einem günstigeren Preis auf den Markt zu bringen. Am 3. November 2022 um 17 Uhr ist die werbefinanzierte Variante von Netflix in Deutschland an den Start gegangen. Für schmale 4,99 Euro pro Monat können Kund*innen nun Netflix mit Werbeunterbrechungen schauen. Leider sind die nervigen Werbeeinblendungen vor und während der Streams aber nicht der einzige Nachteil, den Netflix-Sparabo-Nutzer*innen in Kauf nehmen müssen.
Die Unterschiede im Überblick
- Durchschnittlich bekommen Zuschauer*innen 4 bis 5 Minuten Werbung pro Stunde zu sehen, die vor und während Filmen und Serien ausgespielt werden.
- Wer sich für ein Sparabo entschieden hat, kann zudem nicht auf das gesamte Netflix-Angebot zugreifen. Eine bestimmte Auswahl an Filmen und Serien ist aufgrund von Lizenzgründen nicht im kostengünstigen Spar-Modell enthalten. Netflix arbeitet aber daran, das in Zukunft zu ändern. Erste User berichten so, dass unter anderem etwa Hit-Serien wie „House Of Cards“, „Peaky Blinders“ oder „Arrested Development“ nicht enthalten sind.
- Im Basis-Abo mit und ohne Werbung können Inhalte in HD-Qualität mit 720p gestreamt werden. Das sind immerhin so viel wie beim "alten" Basis-Angebot ohne Werbung. Erst beim Standard-Tarif für 12,99 Euro gibt es eine Auflösung von 1080p.
- Es gibt keine Download-Funktion.
- Das werbefinanzierte Abo-Modell lässt sich zudem nur auf aktuellen Chromecasts mit Google TV nutzen. Wer noch ein klassisches Chromecast ohne Android TV oder Google TV nutzt, der sollte sich die Umstellung auf das „Basis-Abo mit Werbung“ noch einmal überlegen, denn er wird lediglich eine Fehlermeldung zu sehen bekommen: „Um Netflix auf einen Chromecast oder Chromecast Ultra zu übertragen, müssen Sie ein Upgrade Ihres Netflix-Abos auf das Basis-, Standard- oder Premium-Abo vornehmen.“
Netflix kommt Disney+ zuvor
Neben Deutschland ist das neue „Basis-Abo mit Werbung“ auch in Australien, Brasilien, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Korea, Mexiko, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den USA gestartet. Damit folgt Netflix dem aktuellen Trend der Streaminganbieter, ihr Angebot auch in kostengünstigeren, dafür aber werbefinanzierten Modellen anzubieten.
Bereits im August ging die Amazon-Prime-Video-Alternative Freevee an den Start und auch Disney+ bietet ab Dezember ein werbefinanziertes Abo an – allerdings lediglich in den USA. Das kostensparende Disney-Plus-Angebot soll erst 2023 nach Deutschland kommen.
Ob sich die günstige Netflix-Variante lohnt, muss letztlich jeder für sich entscheiden. Natürlich schmälern die Werbeeinbindungen den ungetrübten Film- und Seriengenuss. Wer Netflix aber nur sporadisch nutzt und dafür lieber noch einen weiteren Streaming-Anbieter abonnieren möchte, für den oder die könnte das neue Streaming-Modell durchaus eine Alternative sein.
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