Mein Konto
    Heute im TV: Ein düsterer Horror-Geheimtipp, der euch eiskalt erwischen wird!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

    Mit „Open Grave“ läuft am heutigen Mittwoch ein wahrer Horror-Geheimtipp im Fernsehen, den sich vor allem Anhänger*innen von überraschendem Spannungskino nicht entgehen lassen dürfen.

    Protagonist*innen, die unter einer Amnesie, also Gedächtnisverlust, leiden, haben wir im Kino und auf der Mattscheibe schon zuhauf geboten bekommen. Neben Netflix' „Oxygen“ oder dem hyperstilisierten „Trance“ von Danny Boyle sind Christopher Nolans „Memento“ und die „Bourne“-Reihe mit Matt Damon wohl die populärsten Vertreter dieser Gattung. Weit weniger bekannt, dafür aber nicht minder sehenswert ist der mysteriöse Horrorfilm „Open Grave“, der heute, am 2. November um 22:10 Uhr auf Tele 5 ausgestrahlt wird. Falls ihr den Film lieber im englischen Originalton respektive ohne Werbung schauen möchtet, könnt ihr zur Blu-ray oder DVD greifen, die z.B. bei Amazon erhältlich ist:

    » "Open Grave" auf Blu-ray & DVD bei Amazon*

    Darum geht es in "Open Grave"

    John (Sharlto Copley) kommt mitten in der Wildnis in einer Grube voller verwesender Leichen wieder zu sich. Wer er ist oder wie er dorthin gelangt ist, weiß er nicht. Auch sonst sind ihm außer seinem Namen keinerlei Details aus seinem Leben in Erinnerungen geblieben. Er versucht vergeblich aus der Grube zu entkommen, bis ihm schließlich eine Frau namens Sharon (Erin Richards) hilft und ihn zu einem Haus führt, in dem sich weitere Menschen befinden, die ebenfalls nicht wissen, warum sie dort sind.

    Alle teilen sie jedoch die Gewissheit, dass in ein paar Tagen etwas Großes geschehen soll. Was genau bleibt abzuwarten. Nach und nach beginnt jeder in der Gruppe mehr über die eigene Identität in Erfahrung zu bringen, wobei das Misstrauen untereinander stetig wächst. Und als wäre das alles nicht schon problematisch genug, werden sie auf ihrer Erkundungstour auch noch von offenbar infizierten Menschen angegriffen.

    Clever konstruiert und ziemlich packend

    „Open Grave“ gehört zu den Filmen, über die man am besten möglichst wenig weiß, arbeitet der spanische Regisseur Gonzalo Lopez-Gallego doch vor allem mit subtilen Hinweisen, die die Zuschauer*innen zusammen mit den Akteur*innen der Lösung des Rätsels immer ein Stückchen näher bringen. Das Schöne an dem Mystery-Horror ist, dass die Inszenierung nicht zwanghaft auf einen großen Twist hinarbeitet, sondern all die Wendungen organisch in die wirkungsmächtige (Endzeit-)Atmosphäre einwebt.

    Damit setzt Gonzalo Lopez-Gallego genau das fort, wodurch er mit dem Survival-Thriller „King of the Hill“ und dem Sci-Fi-Reißer „Apollo 18“ schon zu überzeugen wusste: Stimmungsgeladene Genre-Szenarien, die das Publikum auf eine Ebene mit den Akteur*innen stellen. In „Open Grave“ ist das besonders mitreißend, weil sich hier auch eine Art Zombie-Horror entfaltet, der die Identitätssuche von John und Co. zusehends verdichtet.

    Außergewöhnlich wird „Open Grave“ allerdings erst am Ende. Hier wird ein derart brachiales Bild offenbart, dass es den meisten Zuschauer*innen sicherlich die Sprache verschlagen wird. Aber auch hier ist es wieder toll, dass Gonzalo Lopez-Gallego nicht auf den plumpen, vordergründigen Schock setzt. Stattdessen sind die letzten Minuten unheimlich ambivalent, weil sie nie deutlich machen, ob Hoffnung besteht oder das endgültige Verderben eintritt.

    Fast wäre es ganz anders gekommen: So hätte "Das Schweigen der Lämmer" eigentlich enden sollen

    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

    *Bei diesem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top