89 Prozent positive Kritiken auf Rotten Tomatoes, 78 von 100 Punkten bei MetaCritic: Ja, wenn es nach der internationalen Presse geht, ist „After Yang“ einer der besten Science-Fiction-Filme des Jahres – oder eben des Vorjahres, wenn man nach dem Festivalkalender geht. Denn bereits im Juli 2021 wurde der neue Film des koreanisch-amerikanischen Filmemachers und Videoessayisten Kogonada („Columbus“, „Pachinko“) bei den Filmfestspielen von Cannes gezeigt. Über 15 Monate später findet der Film nun endlich auch den Weg zu uns.
„After Yang“ feiert am heutigen 31. Oktober 2022 seine Deutschlandpremiere – exklusiv im Streaming bei WOW (ehemals Sky Ticket).
» "After Yang" bei WOW*
Zumindest vorerst gibt es hierzulande keine andere Möglichkeit, den Film in der deutschen Fassung zu sehen, als bei WOW. Möglicherweise erhält der Film später zwar noch eine offizielle Auswertung auf DVD, Blu-ray und Video-on-Demand, falls überhaupt wird das allerdings noch eine ganze Weile dauern. Wer den englischen Originalton nicht scheut, kann aber alternativ zur französischen DVD oder Blu-ray greifen, die am 2. November erscheint. Die bereits erhältliche US-Scheibe kann auf herkömmlichen deutschen Playern leider nicht abgespielt werden.
DARUM GEHT'S IN "AFTER YANG"
In einer futuristischen Welt nutzen Menschen Roboter als Kindermädchen, Begleiter sowie für andere Dienstleistungen. Die Geschöpfe sind äußerlich kaum von echten Menschen zu unterscheiden und lernen, sich ihrer Umwelt anzupassen.
Jake (Colin Farrell, „Phantastische Tierwesen“) und Kyra (Jodie Turner-Smith,„Queen & Slim“) können den chinesischen Roboter Yang (Justin H. Min, „The Umbrella Academy“) ihr Eigen nennen, den sie gebraucht erstanden haben, damit er auf ihre Adoptivtochter Mika (Malea Emma Tjandrawidjaja, „iCarly“) aufpasst. Vor allem aber soll er dem Mädchen dabei helfen, sein kulturelles Erbe zu verstehen. Als Yang eines Tages jedoch eine Fehlfunktion aufweist und es zur Herausforderung wird, ihn reparieren oder ersetzen zu lassen, entsteht eine innerfamiliäre Debatte über die Rolle des Roboters…
ZUKUNFTSSZENARIO ZWISCHEN ESO-KITSCH UND INSTA-FARBFILTERN
„After Yang“ ist Low-Key-Science-Fiction, wie man sie von der Indie-Schmiede A24 auch erwarten würde. Im Gegensatz zu zahlreichen Genrefilm-Perlen, die das Studio in den vergangenen Jahren auf den Weg brachte, bleibt „After Yang“ allerdings derart oberflächlich, dass er dem Genre am Ende weder etwas Neues noch etwas Nennenswertes hinzufügen kann. Denn im Gegensatz zum Gros der internationalen Kritik sind wir von FILMSTARTS nicht so begeistert von dem Film...
Unser Autor Jochen Werner, der in der FILMSTARTS-Kritik für „After Yang“ am Ende nur 2 von 5 möglichen Sternen locker machte, bezeichnet den Film als „Science-Fiction-Wohnwelten, die nach Räucherstäbchen riechen“ – und der Schreiber dieses Artikels kann dem nur zustimmen. Kogonadas jüngstes Werk beschäftigt sich mit der Menschlichkeit von Androiden und erinnert dabei zwar durchaus an große Genre-Vorreiter wie „Blade Runner“. Am Ende ist „After Yang“ aber leider nicht einfach nur die A24-Version dessen. Vielmehr wirkt der Film wie eine „Selbstparodie jener Form des elegisch-durchgestylten Indie-Kinos“, für die das Hit-Studio mittlerweile so bekannt ist.
Neu auf Netflix: Die neue Serie des "Sherlock"-Machers – hier erwartet euch nach "Dahmer" und "The Good Nurse" der nächste Serienkiller!*Bei diesem Link zu WOW handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.