Mir hat der Film sehr gefallen, beim ersten Mal und erst recht bei jedem weiteren Mal. die Handlung ist recht banal - eine junge Frau lebt ihr Leben, arbeitet mit Kindern, macht ein paar Fahrstunden nachdem ihr zuvor das Fahrrad gestohlen wurde, trifft sich mit einem Mann.
Nur um diese Geschichte zu erzählen ist der Film sicher nicht gemacht. Poppy ist als Mensch quietschbunt und witzelt, kichert, albert und tanzt sich quer durch ihre Welt - und die ist - nicht viel anders als die Welt außerhalb des Leinwand-Rahmens - voller unterschiedlicher Individuen. Bemerkenswert ist, dass jemand, der ständig guter Laune ist und diese auch deutlich nach außen kehrt, sich rasch deutlich unbeliebter macht als jemand, der sich schön einreiht in das Heer griesgrämiger Zyniker : latent alles und jeden abwertende Schwarzseher, die in allem den bösen Pferdefuß suchen, und die letztlich mit Glück einfach nicht umgehen können, gibt es zuhauf. Diese Menschen werden nicht nur die Hauptdarstellerin sondern bald darauf auf den ganzen Film als nervig, anstrengend und nichtssagend empfinden, denn was sie nicht bereits in sich tragen können sie natürlich auch nicht in diesem Film wiederfinden.
Die Musik wird teilweise ähnlich eingesetzt wie in "Die fabelhafte Welt der Amelie" - sie arbeitet mit bzw. gegen die Stimmung, die der Betrachter zum Film entwickelt : wer den Film und die Person der Poppy mag, wird auch die Musik mögen (und umgekehrt).
Der Film ist mal etwas ganz Anderes, was man sonst so im Kino sieht, und vielen Zuschauern ist mit einem x-beliebigen Sinnlos-Hau-drauf-Spezialeffekte-Kracher vermutlich besser geholfen als mit diesem raren Lehrstück in Sachen Lebenskunst um sich zu unterhalten. Bei mir hat sich die Frage im Nachhinein gestellt, wer wohl wirklich "nicht normal" sein sollte - unverbesserliche Optimisten oder doch eher die Masse der "alles-ist-scheiße"-Denker ?