Was ich nicht wusste bevor ich den Film geguckt habe war, dass es sich bei „Für ein paar Dollar mehr“ nicht nur um den Nachfolger von „Für eine Handvoll Dollar“ handelt, sonder dass er praktisch die Grundsteine für „Spiel mir das Lied vom Tod“ gelegt hat. Denn auch hier geht es um einen „Fremden“ über den man ebenfalls nicht viel erfährt und eine Freundschaft mit einem anderen Kopfgeld Jäger Mortimer zusammen tut, weil sie das gleiche „Opfer“ jagen. Doch der andere Mortimer hat noch eine Rechnung mit dem Gejagten offen, wie es am Ende bei „Spiel mir das Lied vom Tod“ zu erfahren ist. Das ganze Szenario wird auch hier mit großartiger Musik von Ennio Morricone begleitet und natürlich perfektzioniert und verändert Leone seinen Stil noch etwas, im Vergleich zum VOrgänger. Aber auch schon hier bei „Für ein paar Dollar mehr“ kriegt man einen sehr weit entwickelten Stil von Leone zu sehen, der schon in seinem zweitem Film ein Western-Klassiker auf die Leinwand gebracht hat.
Clint Eastwood spielt wie schon in Für eine Handvoll Dollar den mysthischen Fremden (hier nennt er sich Monco), dem in Für ein paar Dollar mehr jedoch ein Gegenspieler zur Seite gestellt wird. Lee van Cleef, bis dahin lediglich als Nebendarsteller in Erscheinung getreten, verkörpert den Kopfgeldjäger Colonel Douglas Mortimer, ein exzellenter Scharfschütze, der bislang noch jeden Gauner zur Strecke brachte. Nachdem der gemeingefährliche Psychopath „El Indio“ (Gian Maria Volonté) aus dem Gefängnis ausgebrochen ist und seine alte Gang um sich schart (darunter der unvergessene Klaus Kinski) kommen sich Monco und der Colonel auf der Jagd in die Quere. Sie realisieren schließlich, dass sie nur eine Chance haben „El Indio“ zu schnappen. Wenn sie zusammenarbeiten.
Dank Leone wurde Clint Eastwood bekannt, denn durch den, noch nicht ganz so perfekt gefilmten Western „Für eine Handvoll Dollar, wie dieser Italo-Western, in dem er wieder seinen Stil überarbeiten, ist dies Eastwood endgültiger Durchbruch. Sehr positiv ist auch das wieder Leones alter Schulfreund Morricone die Filmmusik komponiert, die hier schon fast so gut ist wie in DEM Western Zwei Glorreiche Halunken. Aber trotzdem haben wir hier einen der Stärksten Leone Produktionen, wenn man das überhaupt so sagen kann, denn eigentlich hat er ja nur 9 oder 10 Punkte Produktionen.
Das Regieikone Quintin Tarantino die Dollar-Triology zu seinen Lieblingsfilmen ernannt hat ist glaub ich bekannt. Aber die kühlen und coolen Dialoge und der schwarze Humor den Leone eigentlich in allen seinen Western Filmen hat, lässt sich Strecken weise bei seinen Meisterwerken Pulp Fiction oder Reservoir Dogs wieder erkennen. Diese Dialoge sind aber entwickelsten in dem abschließenden Teil der Triology „Zwei Glorreiche Halunken“.
Diesen Stil gibt er in der wohl besten Szene des Films wieder, als Monco (Eastwood) sich in einem „Schein-Duell“ mit Mortimer gegen übersteht und zeigen was sie mit ihren Waffen tun können. Diese Szene sagt mehr aus als 1000 Worte aus.
Abschließend würde ich sagen dass wir es hier mit einem Klassiker des Western Genres zu tun haben. Denn „Für ein paar Dollar“ war nicht nur ein weg weisender Western, sondern auch der Durchbruch für Leone und Eastwood. Wir haben es hier eindeutig mit einem Klassiker zu tun.
10 von 10 Punkten