Benny und Joon: Kritiken

Dieser Film scheint mir zu Unrecht in Vergessenheit geraten zu sein. Solche kleinen, zarten Filme haben heute eher Seltenheitswert, daher lohnt sich ein Blick definitiv. Man sieht den blutjungen Johnny Depp in einer seiner kauzigen Außenseiterrollen, in diesem Fall als merkwürdigen, jungen mann mit Vorliebe für Stummfilmkomiker. Als solcher gerät er in die Lage, eine psychisch kranke Frau zu beaufsichtigen und man bekommt das komplizierte Beziehungsgeflecht zwischen der Frau und ihrem vernünftigen Bruder, der sich für seine Schwester aufopfert. Es passiert in den rund hundert Minuten Laufzeit nicht viel, aber man erlebt herzliche Charaktere, die irgendwie versuchen miteinander klar zu kommen und die nur schwer mit den Emotionen klarkommen. Ich würde den Film dabei nicht allzu sehr in der Realität verankern (hier wird ein junger Mann wie eine Ware beim Pokern vertickt!), aber trotzdem bleibt am Ende ein zarter, leiser Film der viel Warmherzigkeit ausstrahlt.


Fazit: Altmodische Außenseiterstory mit warmherzigen Momenten!

Mit romantischen Komödien ist es ja immer so eine Sache: Die meisten bewegen sich auf oberflächlichem Niveau und versuchen erst gar nicht, irgendwelche realistischen Komponenten einzubauen. Ausnahmen bestätigen bekanntermassen die Regel, auch wenn man bemerken muss, dass 'Benny & Joon' ebenso wenig als realistisch bezeichnet werden kann - aber zumindest ein etwas ernsthafteres Thema als Schwerpunkt hat. Der im Jahr 1993 veröffentlichte Film beleuchtet nämlich hauptsächlich die Beziehung eines Geschwisterpaares und den Schwierigkeiten, die die psychische Krankheit der jungen Joon mit sich bringt - und diese durch die unerwartete Liebe zu einem liebenswerten Sonderling vervielfältigt werden. Was in einem anderen Film zum hollywoodtypischen Rührstück werden würde, bewahrt sich hier aber eine gewisse Frische und Ehrlichkeit.

So könnte man 'Benny & Joon' zwar vorwerfen, dass die psychische Krankheit der weiblichen Hauptfigur teilweise verharmlost wird, aber zumindest wirft der Film ein paar interessante Fragen zum Umgang mit Menschen mit psychischen Krankheiten auf.

Der Film hat seine netten Momente , ist aber im Großen und Ganzen doch nicht ganz so wichtig für die Filmgeschichte. Als komischer Typ ist Johnny Depp ja nun schon lange bekannt, nicht umsonst bekommt man so einen Namen,... Kann man größtenteils gucken ohne Krämpfe zu kriegen.