Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 9. Oktober 2016
Ein Fressen für die Geier ist ein toller Film geworden. Schauspielerisch macht sowohl Shirley MacLaine als auch Clint Eastwood (wie immer) einen tollen Job. Eastwood parodiert hier in gewissen Maß seine früheren Rollen v.a. nach der Dollar-Trilogie (seine wohl coolste Rolle), wo er einfach fast schon fast zu oft einen verwegenen, schweigsamen, eiskalten Revolverhelden gespielt hatte. Dabei hält man sich jedoch mit dem der Selbstironie stark in Grenzen und zieht seine Rolle zu keinem Augenblick ins Lächerliche, was den Film nur umso besser macht. Der Soundtrack stammt z.T. vom Großmeister Ennio Morricone (einen Teil des Main Themes verwendete Morricone später in Django Unchained wieder) und ist deswegen absolut genial. In der ersten Hälfte ist der Film vor Allem ein Italowestern, während er zweiten Hälfte eigentlich ein Klassischer Western ist. Gerade wegen dieser Subgenremischung, die eben den Film trennt macht er mir als großen Westernfan enorm viel Spaß. Dennoch ergibt sich ein stimmiges Gesamtpacket. Noch ein kleiner Tipp zum Schluß: Lest nicht den Klappentext des Films, da hier bereits etwas verraten wird, was erst in der zweiten Hälfte aufgedeckt wird.
Schöner alter Western mit toller Besetzung. Eastwood verkörpert perfekt den Westhelden und dem Bild eines richtigen Mannes und Gentlemans. Zwar ist Eastwood ein „weißer CIS Mann“ wie er im Buche steht, aber allgemein bestechen ältere Filme eben meistens durch die klare Rollenverteilung von Mann und Frau. Heutzutage nicht mehr denkbar in unserer modernen Welt verleiht gerade diese klare Rollenverteilung älteren Filmen ihren Charme. Natürlich braucht man für das Nostalgiegefühl auch noch anderes Handwerkszeug. Die Alte Kameratechnik und Führung ist auch typisch amerikanisch und macht den Film einfach großartig. Die Kulisse verleiht dem Film außerdem den typischen Westernflair. Die Indianer wirken allerdings wie aus einem Circus und entsprechen dem damaligen Vorstellungen von wilden Indigenen Völkern zu Zeiten des wilden Westens. Was natürlich albern ist. Heutzutage ist ja quasi nichts mehr erlaubt und heutzutage gibt es solche großartigen Filme leider nicht mehr. Denn der Film kommt auch mit deutlich sichtbarem Kunstblut einem erstaunlich wortreichem Clint Eastwood mehr Tiefe und wenig Action aus. Heutzutage gibt es ja meistens einen einzigen großen Spannungsbogen in den meisten neuen Filmen. Es wird entweder pausenlos geschossen oder pausenlos geschrien. Das ist hier definitiv nicht der Fall. Dieser Film ist einfach ein Film um zu entspannen und sich berieseln zu lassen. Keine lauten Explosionen, kein pausenloses geschieße, keine Monster, kein permanentes Geschreie und das ist großartig!