[…]War der Vorgänger von 1984 noch ein kleinkalibriger, aber wegweisender Einschlag, so wurde das Sequel sieben Jahre später zur ultimativen Detonation. „Terminator 2“ ist eine Materialschlacht, der in ihrer „Masse mal Beschleunigung gleich Kraft“-Gleichung und vor allem in Dichte und Intensität höchstens noch die diesjährige Action-Offenbarung „Mad Max: Fury Road“ ebenbürtig ist, dem Camerons zweieinhalbstündiger Cyborgasmus aber das epische Ausmaß, den ikonographischen Status, das komplexere Handlungsgerüst und die schier monumentale Größe des Kampfes zwischen Mensch und Maschine, Maschine und Maschine und um die Zukunft der Menschheit voraus hat.[…]Die Plot-Beats sind dem Original zu Anfang bis zur Zusammenführung der Figuren sehr ähnlich – doch Cameron bläht das auf einen gigantischen Maßstab aus und knüpft dennoch in Vollkommenheit an die Story und Motive des Erstlings an und verzahnt sein episches Maß anstandslos in der schwellenden, starken Mythologie des Low Budget-Erstlings, denkt Figuren und Handlungen und Hintergründe weiter und schafft erzählerische Homogenität zwischen Sequel und Original, die vom Effekt-Bombast nicht einfach weggedrückt wird.[…]Von Brad Fiedels hämmerndem Score vorangetrieben und voller herausragender Momente ist das Action-Volumen von „Terminator 2“ schier erdrückend, das Duell der Maschinen überragend-mitreißend, wenn der T-800 alles unternimmt, was Hydraulik und Notstromaggregat hergeben, um gegen den T-1000 anzukommen und John zu beschützen. Und dann schafft es diese Brachialgewalt von einem Überactionungetüm auch noch, dass am Ende beim Zuschauer ein »What’s wrong with your eyes?« angesagt ist. „Terminator 2“ ist einer der Filme, die eine Stufe über allem anderen stehen, ragt aus der Kinogeschichte heraus, als ein Eckpfeiler perfekten Filmemachens, an dessen zeitlosen Vergleichswerten alles abprallt, wie Pistolenkugeln am Endoskelett des T-800.[…]