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Anonymer User
2,0
Veröffentlicht am 11. März 2015
Immer wieder gelingt es Tarkowsky, aus mystischen Naturaufnahmen und einer der Zeit und der heutigen Gesellschaft völlig entrückten Architektur heraus, einige sehr atmosphärische Szenen zu schaffen, für die er schlicht und ergreifend bewundert werden muss. Kaum ein Regisseur filmt die Natur derart unter Aussparrung markanter Bildlinien, dafür jedoch als sinnbildlich verwirrendes, geheimnisvolles, aber auch beruhigendes Objekt der Reflexion. Allerdings besteht Stalker als Gesamtkunstwerk eher aus ausufernden Symbolen und wirkt in dieser Vorhersehbarkeit seiner erwähnten ''Sinnbildlichkeit'' bald etwas gefällig, wenn nicht gar als sich anbiedernd. Auch für die Landschaften voller Nebel ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem diese nur noch als Symbolträger zu fungieren scheint. Abermals scheitert Tarkowskys erlesene Ästhetik an der unausgegorenen Geschichte.
Das ist wahre Kunst ! Die Reise der Prontagonisten als Reise ins innere des menschlichen Individuums. Wunderschöne Pflanzenaufnahmen und atmosphärisches Stillleben gehen Hand in Hand. Unfassbares Meisterwerk !
Naja ich habe ehrlich gesagt mehr erwartet. Die Zone, um die es im Film geht, hat mich kaum überzeugt oder gar in ihren Bann gezogen. Man könnte die Handlung ganz plump so zusammenfassen, dass drei Männer in einer verlassenen, modrigen Gegend umherlaufen und Phrasen dreschen. Ich stehe zwar überhaupt nicht auf seichte Hollywood-Unterhaltung, aber das hier geht schon irgendwie zu weit. Dem Film fehlt meiner Meinung nach jede Basis, auf der ich mich auf die philosophischen Dialoge und die achso ästhetischen Bilder hätte einlassen können. Andere mögen da vielleicht Gesellschaftskritik oder sonstwas reininterpretieren können, aber ich konnte das nicht. Das nur als Warnung für die Leute, die sich hier durch die bisher einstimming-positive Meinung des Filmes vorab eine Meinung gebildet haben. Übrigens in Buchform hätte mir der Stoff bestimmt viel besser gefallen. Das wäre das richtige Medium.
Der Film schafft es ohne der Benutzung jeglicher CGI-Effekte und mit extrem langen Einstellungen dennoch eine Atmosphäre zu erschaffen, wei sie mMn bisher von keinem anderen Film erreicht werden konnte. Die Zone ist nicht alleine der Handlungsort, es scheint, als würde sie einen eigenen Charakter bekommen, sie ist beängstigend und faszinierend zugleich, ist sowohl undurchschaubar als auch einladen, fast zu schön, um wahr zu sein. Die Reise der drei Männer verläuft nahezu komplett ohne Action und ist dennoch spannend; der philosophische Tiefgang ist ebenfalls nahezu beispiellos, hier erscheint der Mensch an sich nach und nach beinahe so geheimnisvoll wie die Zone selbst, denn wer kennt schon wirklich seine wahren Wünsche? Für mich der mit Abstand atmosphärischste Film aller Zeiten, der zudem viel an Diskussionsstoff bietet, auch als Vorahnung des Tschernobyl-Unglücks ist er höchst faszinierend, zudem sieht man in einer Szene ein Kalenderblatt mit dem Todesdatum des Regisseurs (grusel...). Einzig die etwas direkte "Moralaussage" kann auf den ein oder anderen störend wirken, ich persönlich habe jedoch kein Problem damit.