Erst beim zweiten Schauen hat mir "Sunshine" wesentlich gefallen. Davor war es irgendwie so la-la. Viele gute Ideen, aber alles nicht so sinnig verbunden. Ein wenig von diesem Eindruck ist geblieben. Viele beschwerten sich bspw. über den 3. Akt des Plots, und da ist auch etwas dran. Trotzdem kann "Sunshine" viele Stärken bieten, gerade auch handwerklicher Natur: Diese Bilder! Vor allem aber der Soundtrack, der von vielen sogar als einer der "best score EVER?!" betitelt wird. Ok, soweit ist es wohl nicht, aber fulminant ist er wirklich!
Inhaltlich gefällt vor allen Dingen die Konsequenz, die den Dingen innewohnt. Man ahnt, dass das hier nicht gut ausgehen kann! Sehr gut werben moralische Fragen eingewoben, ohne nervig ausgereizt zu werden, wie es anderswo ist. Und einem wird auch klar, warum die Figuren handeln wie sie handeln. Mokieren muss man aber wie lediglich zweckdienlich die Figuren gezeichnet sind. Man weiß schnell wie die Rollen verteilt sind. Die Charaktere sind eher Funktionen als wirkliche lebendige Wesen. Vielleicht muss es so sein; vielleicht soll das ein Kontrast zu Pinbacker sein? Ich weiß es nicht, ich finde es aber kritisch. Auch der Plot entwickelt sich daher meiner Meinung nach etwas zu schnell. Der Film hätte ruhig etwas länger gehen können, gerade im ersten Drittel.
"Sunshine" betrachtet interessante Fragen. Ein bisschen hat Pinbacker recht. Man kann ihn fast sogar verstehen. Denn wird die Menschheit sich bessern? "Sunshine" kann solche Fragen zwar kurzweiliger, dafür aber auch lockerer und weniger schwülstig beantworten als es z.B. "Interstellar" jüngst getan hat.
Fazit: Tolles Kino mit wunderbarem Score. Wichtige Fragen werden geschickt eingewoben. Die Figuren und manche Plotentwicklung hätte allerdings besser verarbeitet werden sollen!