Eine wunderschöne Romanze? Ein durchgeknalltes Roadmovie? Ein Aufruf zu Freiheit und Individualität? Eine brutale Freakshow? Anscheinend ein wenig von allem, was David Lynch in seine Verfilmung des gleichnamigen Buchs gesteckt hat. Was herausgekommen ist, ist sicherlich nicht jedermanns Sache,
selbst ich habe vier Monate gebraucht, um zu entscheiden, ob ich diesen Film liebe oder hasse. Aber jetzt weiß ich es:
Ich liebe diesen Film, dieses abgefahrene Stück Kunstkino, voll mit Gefühl und Gewalt. Der
Name "Wild At Heart" passt wie die Faust aufs Auge-der Film ist absolut wild, eine Achterbahnfahrt durch menschliche Seelen, von bedingungsloser Liebe über paranoidem Wahnsinn bis hin zu
ruchloser Versessenheit. Nicht
nur Sailor und Lula sind wilde
Geschöpfe, alle Charaktere der
Geschichte sind außergewöhnlich und vrrückt, allem voran Lulas besessene Mutter, die Sailor so abgrundtief hasst, wie er und Lula sich lieben. Man muss sich erst einmal aif diesen kranken Trip einlassen, doch wenn man es tut, wird man mit einem einzigartigem Erlebnis belohnt,
perfekt gespielt (besonders verstörend fand ich die performance von Willem Dafoe) und mit großartiger Musik unterlegt, ein Meisterwerk, so wild wie seine Protagonisten.