Meiner Meinung nach geht es in diesem Film nur vordergründig um die Konflikte zwischen den Kulturen/Religionen in den Golanhöhen bzw. um diese folgenschwere Vermählung.
Eigentlich ist der Film für jeden gedacht, egal wo er wohnt und an was er glaubt. Daher wird von den unterschiedlichen Charakteren auch nur jeweils eine Facette gezeigt,ohne sie eindimensional oder überzeichnt erscheinen zu lassen. Jeder kann sich mit einer der Personen irgendwie identifizieren und auch wenn man in einer völlig anderen Kultur lebt, dessen Problem nachvollziehen. Denn eigentlich geht es in "Die syrische Braut" um das begrenzte Denken von uns Menschen und wie wir daraus tatsächliche Grenzen in unserem Leben erschaffen, sei es die Grenze zwischen Syrien und Israel oder die 2 m hohe Thuja-Hecke zum ungeliebten Nachbarn. Doch egal aus welchem Grund wir vor einer Barriere stehen, aus Mutlosigkeit, Dummheit, Ignoranz, Fanatismus, Feigheit, Gleichgültigkeit, Einsamkeit, wir müssen nur die Grenzen in unseren Köpfen überwinden. So überschreitet im Film nicht nur die Braut eine Grenze, sondern zB. auch ihre Schwester oder ihr Vater, nur dass es in diesen Fällen keine Landesgrenzen sind.
Somit macht der Film nicht nur nachdenklich und betroffen, er gibt auch Hoffnung, dass eines Tages sogar eine Grenze wie die zwischen Syrien und Israel überwindbar ist.
Langeweile ist bei mir zu keinem Zeitpunkt aufgekommen, und ich bin absolut kein "ich schau mir nur anspruchsvolle Filme an"-Kinogänger, im Gegenteil....