Laut Filmindustrie sind es ja vor allem die Raubkopierer, die für die schlechten Einspielergebnisse und den langsamen Tod des Kinos verantwortlich sind. Ich persönlich würde sagen, so lange Filme wie "The Fog" gemacht werden braucht man sich nicht zu wundern, wenn niemand mehr ins Kino geht. "The Fog" ist das beste Beispiel für die Ideenlosigkeit Hollywoods. Hier wird das Publikum für dumm verkauft und beleidigt, warum sollte man dafür also noch Geld ausgeben - es sei denn, man ist Masochist?
John Carpenter, der Regisseur des Original-"The Fog", den ich als einen meiner Lieblingsfilme betrachte, hat dieses Remake mitproduziert, was Teil des Deals war, die Rechte am Film zu erwerben, nichts weiter.
Zur Story: Ein kleiner Fischerort bereitet sich auf die Feier zu Ehren der Stadtgründung vor. Zu diesem Anlass taucht ein geheimnisvoller Nebel auf, in dem sich einige unruhige Geister befinden, die noch eine Rechnung offen haben und sich gleich ans blutige Werk machen...
Apropos, blutig ist das Ganze natürlich kein bisschen, der Film ist ein PG-13-Movie und hätte auch bei uns locker ab 12 oder 6 freigegeben werden können, die "Extended Version" dieser DVD-Fassung ändert daran auch nichts. "The Fog" ist so unheimlich und schockierend wie eine Folge "Derrick" und auch ungefähr so langsam. "The Fog" hat keine Spannung, keine Atmosphäre (die für so eine Geistergeschichte unbedingt notwendig ist) und keine Ideen. Aus einem stimmungsvollen Soundtrack wird Popsong-Gedudel der schlimmsten Art. Der Nebel stammt komplett aus dem Computer, und man muss befürchten, dass es die Darsteller auch tun. Selma Blair ist die unglaubwürdigste alleinerziehende Mutter, die ich jemals in einem Film gesehen habe. In der vielleicht dümmsten Szene des Films gibt ihr Wagen im Nebel den Geist auf (eine wirklich originelle Idee, die ich noch NIE in einem Horrorfilm gesehen habe), dann wird sie von einem Wohnwagen gerammt und über die Klippen (die vorher nirgends zu sehen waren) ins Meer geschleudert, unter Wasser von einem Geist angegriffen, den sie durch heftiges Strampeln los wird (natürlich), dann taucht sie Sekunden später wieder an Land auf und ist praktisch unversehrt! Die übrigen Darsteller (Tom Welling aus "Smallville", Maggie Grace aus "Lost") sehen hübsch aus und haben darüberhinaus nichts zu spielen. Die Darsteller und ihre Charaktere sind komplett uninteressant und sterbenslangweilig, was eine Schande ist, denn die Figuren im Original waren allesamt liebenswert und sympathisch. Zu allem Überfluss benutzt das Remake auch noch das ärgerlichste Filmklischee der Welt, den "lustigen Schwarzen" - eine Rolle, die jeder Schauspieler, der noch einen Funken Selbstachtung hat, ablehnen sollte. Er entkommt den Geistern übrigens, in dem er sich in einer Kühlkammer versteckt, weil Geister ja bekanntlich keine Kälte mögen oder verschlossene Türen schlecht aufbekommen oder was auch immer. Die Nebelgeister selbst könnten locker im KiKa auftreten. Und wo sind eigentlich alle übrigen Einwohner der Stadt im Finale geblieben?
Fazit: Wer hofft, die "Extended Version" würde spannender oder härter als die Kinoversion sein, der sollte lieber die Finger von der DVD lassen, er könnte schwer enttäuscht werden. "The Fog" ist ein lächerlicher Ersatz für einen Horrorfilm, ohne jede Spannung, Intelligenz und Ideen. Die DVD selbst bietet eine Menge kurzer Making-Ofs, in denen alle Beteiligten wie üblich erklären, was für eine tolle Sache der Film ist, dafür werden sie nun mal bezahlt. Die technische Umsetzung der DVD ist ok, die Nebel-Sequenzen sind deutlich als komprimiert erkennbar und nicht überzeugend. Es gibt kurz und gut keinen Grund, dafür auch nur einen Euro auszugeben. Das Ganze ist nur erbärmlich und beweist, dass auch ein Film, von dem man absolut nichts erwartet, noch auf ganzer Linie enttäuschen kann.