Wer immer diesen Film gut bewertet hat, findet vermutlich auch brüllend lachenden Gefallen an amerikanischen Superlangweilern wie "Two and a half men", in denen quasi nichts passiert. Warum auch immer goldene Himbeeren immer an Filme gehen, die oft noch Komik oder Humor haben, kann man kaum ausmachen - dieser Superlangweiler hätte sie wirklich verdient. Ich habe das erste Mal in meinem Leben länger auf die Stehlampe neben dem Bildschirm gestarrt und sie weitaus attraktiver als die Nicht-Handlung des Films empfunden.
Okay, da sind tatsächlich einige angedeutete Handlungsstränge, die auf dem Paiper Spannung versprechen. Die Lehrerin Olivia (Jennifer Aniston) hat keine Lust mehr auf ihren Job als Lehrerin und ist nun Putzfrau - hat aber nur Milionäre als Freunde, die abstruse Luxusproblem haben. Modedesignerin Jane beispielsweise (Frances McDormand) schwimmt in Geld, wird aber deprimiert und wahnsinnig wütend auf alles und jeden, vermutlich ein menopausales Problem wie der Film andeutet. Ihr Mann ist latent schwul und setzt an, es auszuleben. Tja, alles gute Ideen, aber sie sind so langweilig, nein öde, nein absolut uninspiriert ausgeformt (oder eben formlos), dass man als Zuschauer mit nur minimalen Bedürfnissen laut brüllen möchte vor Zorn. Jeder gute Ansatz, jedes Fünkchen Hoffnung auf lebendige Handlung wird gleich wieder erstickt. Ehemann trifft anderen Mann, bei latent schwul und in interessantem Dialog. Er kocht für ihn. Und dann? Nichts! Olivia propagiert eine völlig unglaubwürdige Fatalität und lässt sich von einem debilen Fitnesstrainer missbrauchen und auch noch berauben. Völlig unstimmig und quais kaum aufgelöst - nervtötend. Am Schluß findet sie einen adipösen, psychotischen Messie, den sie -obwohl hübsch und rank - tatsächlich gut findet (okay, Masochismus ist vielleicht glaubwürdig) - und oh Wunder, oh Pointe, auch er ist dann doch wieder ein heimlicher Superreicher - gäääähn. Und er endet mit dem ultraweisen Satz "Wir haben doch alle Macken", starrt bedeutungsvoll in die Kamera (wollte man dafür eine Goldene Palme?) und entlässt uns mit dieser Banalität endlich aus einem der schlechtesten Filme aller Zeiten - und das bei sicher sehr teurer Besetzung. Schade um die Zeit!