Teil fünf der Saga ist ein atmosphärisch düsteres, dichtes Fantasyspektakel mit Witz und famosen Bildern - das finale Duell der Magier ist genial! Es wird auch gezeigt, wie Harry langsam erwachsen wird (Stichwort: Kuss).
Was ist hier eigentlich groß passiert? Die Motivation und Hintergründe der Figuren, hier v.a. aus dem Ministerium sind zu undifferenziert und unglaubwürdig. Zwischendurch wirds ziemlich kitschig, was dann aber später nicht wieder aufgegriffen wird bzw. einfach nicht so ganz herein passt. Insgesamt wird einfach wieder viel angeschnitten, wobei viele Fragen unbeantwortet bleiben. Der Kampf am Ende ist ganz cool, ansonsten blieb ziemlich unklar was der Film überhaupt wollte bzw was ihn ausmacht. Er ist finde ich auch der unkreativste Teil der Reihe, der Charme von Hogwarts kommt nicht so gut rüber wie sonst.
Schade das die Zauber nicht wirklich unterschiedlich visualisiert wurden. Keiner weiß was der unterschied zwischen Stupor und z.B Expelliarmus ist. Wird nicht richtig erklärt. Der Welt geht der Zauber verloren, wenn jeder nur irgendwelche Magiebälle aus seinem Zauberstab feuert. Bei dem Film wurde auch die Hälfte des Buches einfach weggelassen. Hab nicht das Gefühl das die Regisseure das Buch wirklich verstanden haben.
Ohne Zweifel der bisher beste Teil aus der Potter-Reihe. Die unterhaltsame Handlung wurde sowohl durch tolle Effekte als auch durch großartige Musik (z.B. das Umbridge-Theme) unterstützt. Gefallen hat mir die Atmosphäre eines Sommergewitters in der Eröffnungssequenz. Auch diesmal bewunderte ich die Detailverliebtheit der Kostüme, Sets und Ausstattungen. Der spektakuläre Magierkampf beendete schließlich ein außergewöhnliches Filmerlebnis.
Kapitel 5 der Harry Potter-Serie kann die Erwartungen nur für Menschen erfüllen, die sich für Action, Kampf und Mystery interessieren und denen auch die mässigen "Herr der Ringe"-Verfilmungen mit ihren endlosen Metzeleien gefallen haben. Man muss allerdings einräumen, dass Rowlings Buchvorlage viele Schwierigkeiten bieten, es ist recht offenbar, dass bei der Entsteheung des 5. Bandes bereits zu viele Teams von Analysten im Bott saßen, die die Verfilmung im Blick hatten und immer neue Nebenhandlungen entstehen ließen, die dem Buch all die Leichtigkeit und Spritzigkeit, sprich den Zauber, nehmen, den wir in BAnd 1 und 2 so liebten! Die Verfilmung entspricht dann wirklich einer Konzession ans Geld - offenbar rennen mehr zahlende Menschen zu düsterem Herumgeballere, das in den 138 Minuten überproportional zu Geltung kommt. Fröhlichkeit und Spaß sucht man lange, auch wenn Fred und George immerhin ein paar Streiche anbringen dürfen. Quidditch, der eigentliche Schulunterricht mit originellen Anekdoten, Professor Lupin - all das bleibt quasi unerzählt. Selbst Harrys Liebesgeschichte mit Cho Chang wird so hastig abgespult, als wolle man möglichst schnell wieder zu viel Blitz und Donner zurück. Ebenso wird die geheime DA auf ebensolches Geballer reduziert. Feinheiten? Unnötig. Das Duell von Dumbledore mit Voldemort erinnert wie viele meinen ein wenig an „Krieg der Sterne“ - genau das würde zutreffen und zeigt, wie wenig der Regisseur offenbar die andere Hälfte der Story verstanden hat. Unterträglich ist in diesem Rahmen, dass die Bilder zu 90% superdüster sind - das soll vermutlich all die Bedrohung illustieren - den Charme der früheren Potter-Filme lässt es aber damit komplett vergessen und reiht sich atmosphärisch in idiotische Ednzeitproduktionen wie Blade Runner ein. Da sind die armen Kulissenbauer zu bedauern, man sieht oft kaum etwas ihrer erstaunlichen Bemühungen, so sonnenbrillengefiltert wirkt die Beleuchtung. Das ist einfach wohl Charakterschwäche. Aber es gibt auch Lichtpunkte: Evana Lynch als träumerische Luna Lovegood und Helena Bonham Carter als superfiese und auch wirklich psychotisch auftretende Belatrix Lestrange sind prima, vor allem Luna passt gut ins Vorbild. Fazit: Chancen vertan - aber offenbar wollten die Planer Geld und nicht Inhalt.
Kapitel 5 der Potter Saga und man kann seine Erwartungshaltung an einem simplen Detail orientieren: der Lauflänge. Der erste Potter Film machte damals aus gut 350 Seiten 150 Filmminuten – dieses Buch lag bei über 1000 Seiten und die werden auf gerade mal 138 Minuten zusammengestopft. Dementsprechend ist dies keine Verfilmung des Buches, mehr eine Adaption. Das ist zum einen sehr schade weil viele schöne Spielszenen und Nebenhandlungen komplett eliminiert sind und vor alle weil dadurch einige sehr wesentliche Figuren zu banalen Randstatisten verkommen (David Thewlis kehrt als Professor Lupin wieder und hat kaum eine Zeile Text, ebenso wie zahlreiche andere Megastars deren Rollen popelig klein ausfallen) und obendrein bleiben viele Fragen offen die der Buchkenner zwar beantworten kann (wer schickte die Dementoren aus der Eröffnungsszene) aber dem reinen Filmgucker nicht näher erläutert werden. Aber gut, wenn nicht inhaltlich muß der Film dann schon visuell punkten und das tut er einwandfrei: der Streifen hätte sich doch garnicht erst auf eine Leinwand getraut wenn Ausstattung und Effekte nicht erstklassig wären. Dabei sei aber gesagt: erst beim krachenden Showdown in den unterirdischen Gängen des Zaubereiministeriums wird die Spannungsschraube ganz angezogen, da erreichen Effekte und Action ihren Höhepunkt. Lustig dabei: das Duell von Dumbledore mit dem fiesen Voldemort erinnert ein wenig an die Schlacht des Imperators mit Yoda in der dritten „Krieg der Sterne“ Episode – dafür hätte die Szene in der eine Hauptfigur ihr Leben läßt doch viel ergreifender ausfallen können. Aber ich beschwere mich mal besser nicht: das Buch war zu massig um es exakt auf die Leinwand herüber zu bringen, der Film bringt ein gestauchtes Konzentrat der wesentlichsten Punkte zusammen und macht daraus einen kurzweiligen, düsteren Fantasyschocker, spannend und perfekt inszeniert sowie großartig gespielt (Evana Lynch als Luna Lovegood und Helena Bonham Carter als Belatrix Lestrange sind großartige Neuzugänge!).
Fazit: Mehr Adaption als Verfilmung- trotzdem das strahlende Fantasyhighlight des Jahres!