Unter den vielen ebenfalls storyarmen Mordfilmen gehört Creep doch eher zu den Besseren.
Besser heißt nicht gut oder Meisterwerk, aber dieser hebt sich routiniert aus dem Sumpf der Totalsplatter hervor.
Warum?
1:Setting/Athmosphäre
Die Szenerie wechselt abwechslungsreich von hellen, leeren Gängen,dunklen, dreckiger Kanalisation und vermüllt blutige Kellerräume ab. Der Zusammnhang der Hatz durch die Londoner Unterwelt wirkt konsequent und glaubhaft, ist auch gut eingefangen, teilweise sogar unheimlich. Blut fließt ebenfalls viel, jedoch nicht so ekelhaft übertrieben dass es ins Gorebereich fallen würde.
2:Figuren
Während die meisten Horrorfilme austauschbare Teenies morden, bekommen die Darsteller hier ihre Chancen, Charaktere darzustellen. Diese sind zwar sehr simpel und oberflächig, jedoch erhält jede Figur mindestens eine Szene, um sich dem Zuschauer einzuprägen, ehe sie dann gekillt wird.
3:Handlung/Monster
Sehr einfach, kein großes blabla. Das muss nicht gleich schlecht sein, denn dafür verläuft das Ganze flüssig und glaubwürdig. Typische Dumpfbackenaktionen wie in anderen Splattern bleiben recht selten, gehören aber nunmal dazu. (Creep liegt wehrlos am Boden, Frau rennt weg) Der Creep selbst ist interessant, da er zunächst als reine Kreatur, später als denkendes Wesen dargestellt wird.
NEGATIVES:
Der Horroraspekt ist recht simpel gehalten, und die meisten Genrefans werden sich kaum gruseln, dafür ist alles zu vorraussehbar und zu klischeehaft. Die Hintergrundstory des Monsters lässt viel Potential offen, anstatt der reinen Fluchtgeschichte wär mehr möglich gewesen.
Creep ist keine handwerklich schlechte Arbeit, überzeugt mit einem Gesamtzusammenhang, netten Figuren und guten Ansätzen. Nur mehr als nur Gewohntes bietet der Film nicht. Für Horrorfans zu schwach, für Leute, die einen nicht ganz so dummen Horrorfilm sehen wollen eine kurzweilige Unterhaltung ohne große Schwächen.