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Anonymer User
1,5
Veröffentlicht am 6. April 2020
Uninteressanter Plot, der es nicht versteht, den Zuschauer zu fesseln. Der Streifen beginnt im letzten Drittel eines dem Zuschauer nicht bekannten Geschehens, versäumt dadurch Empathien zu entfachen: Nach 30 langweiligen Minuten (das Herumgeknalle zum Film war eher nerviges Pseudogeschehen, da nicht plausibel), schalteten wir den wirklich überflüssigen Streifen ab, Schade um die vertane Zeit mit einem oberflächlichen Machwerk ohne echte Bezugspunkte.
Dieser Film ist für mich einer der besten nicht-amerikanischen Neo-Western überhaupt! Die Story ansich ist interessant und mitreißend, mit sehr passenden Charakteren besetzt. Entgegen einiger Kritiken betrachte ich die Umsetzung als überaus gelungen. Ein sehr atmosphärischer und zeitgeschichtlich überwiegend authentischer Western mit tollen Bildern und einem emotionalen Score, der nicht nur Genre-Fans gefallen dürfte. Die Filmstarts-Bewertung kann ich demnach nicht teilen und frage mich ernsthaft, was hier eigentlich Maßstab bzw. Vergleichsgröße ist, da es meines Erachtens überhaupt nur sehr wenige vergleichbare Werke gibt, was Storyline, epochalen Zusammenhang und Authentizität von Gesellschaftskritik angeht - all das bei einem Western, der nicht in Nordamerika spielt! Vielleicht steckt hinter der schwächeren Kritik/Bewertung aber auch einfach der Kapitalfehler, eine Frau einen Western rezensieren zu lassen. Der letzte Satz deutet jedenfalls auf mangelnde Seriösität hin (welcher Western ist nicht gewalttätig?). Von mir gibts 9/10
"The Proposition" ist ein generell recht ordentlicher Western geworden, dem es allerdings etwas an der Entwicklung seiner Geschichte hapert. Die Story selbst klingt zwar recht vielversprechend, schafft es aber nicht so richtig, den Zuschauer wirklich zu fesseln. Die Erzählweise lässt etwas an Tempo vermissen und dadurch plättschert der Film teilweise einfach nur so vor sich hin. Die letzte Konsequenz scheint ein wenig zu fehlen. Die Atmosphäre ist Regisseur John Hillcoat dagegen nahezu brillant gelungen. Das australische Outback der 1880er-Jahre wird mit einer fast schon erschreckenden Authentizität und faszinierenden Bildern dargestellt. Die Atmosphäre ist durchgehend dreckig und düster und wirkt dadurch sehr authentisch. Aber auch die Figuren sind dreckig, ausgelaugt und ausgezerrt und untermauern die harte damalige Zeit. Gewalt wird hierbei sehr offen und äußerst brutal dargestellt, die Szenen haben es wirklich in sich. Die Darstellerleistungen sind insgesamt wirklich stark, so können vor allem Ray Winstone und Emily Watson besonders überzeugen. Aber auch die anderen Darsteller wissen zu gefallen und verleihen ihren Rollen problemlos die nötige Glaubwürdigkeit und Tiefe.
Alle in allem ist "The Proposition" ein Film, der es aufgrund seiner großartigen Atmosphäre und Darsteller über das Mittelmaß hinaus schafft, deren aber etwas zu unausgereifter Geschichte leider mehr verhindert. Für Western-Fans und Freunde des etwas anspruchsvolleren Kinos ist dieser Film aber dennoch durchaus zu empfehlen!
„The Proposition“ ist einer dieser Film, der trotz guter Vorraussetzungen nicht überzeugen kann, da die vielen guten Ansätze nicht konsequent genug ausgearbeitet wurden.
Aber erst einmal zu den positiven Aspekten: Der Film hat eine schöne, dreckige Atmosphäre und eine wirklich tolle Kulisse vorzuweisen. Die Inszenierung von Regisseur John Hillcoat führt zu einigen großartigen Bildern, was vor allem durch die toll gefilmte Landschaft kommt. Der tolle Soundtrack unterstützt die Wirkung der Aufnahmen immer wieder und lässt sie noch gewaltiger wirken. Auch die Schauspieler wissen allesamt zu überzeugen. Besonders stechen Guy Pearce und Ray Winstone hervor, wohingegen John Hurt in einer völlig sinnlosen Nebenrolle verschwendet wird und da fangen die Probleme des Films auch schon an.
Denn sinnlose Szenen, wie die Auftritte von John Hurt, gibt es in diesem Film öfter. Die Handlung dümpelt ohne Höhepunkt vor sich hin und folgt immer den üblichen Strickmustern. Sie ist dadurch völlig vorhersehbar und verliert jegliche Spannung. Die inneren Konflikte der Hauptfiguren werden nur oberflächlich behandelt und kommen nie richtig zur Geltung. Durch die daraus entstehende emotionale Bindung zu den Figuren fehlt dem Film jegliche Dramatik, da man sich nie für das Schicksal der Charaktere interessiert. Diese fehlende Tiefe bei Story und Charakteren scheint der Film dann auch noch mit viel harter Gewalt ausgleichen zu wollen, was aber auch misslingt.
„The Proposition“ ist somit ein nett gemeinter Versuch, einen guten Neo-Western abzuliefern, kann aber aufgrund des katastrophalen Drehbuchs nicht überzeugen.