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    München
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    Kosch Arts
    Kosch Arts

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    4,0
    Veröffentlicht am 9. September 2012
    Ich bin kein besonderer Fan von Spielberg, erkenne aber viele seiner Filme als das Meisterwerk an, das sie sind. Besonders überrascht war ich über die feinfühlige Zeichnung der Charaktere. Die Langsamkeit des Films empfinde ich als willkommene Entspannung. In Zeiten von Michael Bay-Action, sind die Kameraführung und Bildkomposition meisterlich, langsam aber nicht zu langsam.

    Ich schließe mich der Filmstarts-Redaktion an, der Film hätte jeden x-beliebigen anderen fanatischen Konflikt als Hintergrund wählen können, und meiner Meinung nach, vielleicht sogar wählen sollen. Zu wenig sind die Vorgänge von damals aufgearbeitet worden, zu viele Gerüchte und Mythen bestehen noch immer, auch jetzt 40 Jahre danach noch. Daher fällt es dem nicht vorgebildeten Zuschauer schwer, Belegtes und Angenommenes auseinander zu halten. Und so bekommt der Film einen fahlen Beigeschmack, dass hier eine unglaublich gut inszenierte Geschichte mit einem stark polarisierenden Aufhänger zu den Kinokassen bittet.

    Kleine logisch Brüche entstellen die Handlung nicht so sehr, dass sie schmerzen oder unlogisch wirken, dennoch ist mir bei der Szene im Bullauge des Flugzeugs unweigerlich die Frage gekommen, warum gerade der Killer diese Vision oder Rückblende erlebt, und warum die Handlung so detailliert aufgezeichnet wird. Nicht nachvollziehen konnte ich die Rückblenden über den Abtransport der Geiseln und die Stürmung der Hubschrauber. Ich vermute eine filmpolitische Plotentscheidung, die Szenen hätten am Anfang in einem Stück als Prolog ebenso gut funktioniert und waren vermutlich auch als solche gedacht. Sie hätte aber vielleicht falsche Erwartungen beim Zuschauer geweckt und somit ein falsches Bild aufgezeigt. So bleiben sie nur kleine Schnipsel, die hin und wieder an den eigentlichen Titel erinnern und den Zuschauer in den Hauptplot zurückführen.

    Aber beim besten Willen, mehr Negatives fällt mir zu dem Film nicht ein.

    Der Film ist ein Kredo, dem ich mich in aller Form anschließen kann: Ganz gleich, wie gut und berechtigt deine Motivation sein mag, wenn du Gewalt ausübst, wirst du Gewalt empfangen. Leider wirkt der Film zu verkopft, um alle Jene zum Nachdenken anzuregen, die diese Erkenntnis nicht haben, vielen wird der Film zu langsam und actionarm erscheinen. Auf jeden Fall sorgte und sorgt dieser Film nicht zu Unrecht für Gesprächsstoff und reiht sich für mich als weiterer in eine Reihe von Filmen eines Regisseurs ein, den ich nicht vorbehaltslos mag, der aber sein Handwerk versteht und zu Recht, als einer der Großen gilt.
    Christian Alexander Z.
    Christian Alexander Z.

    150 Follower 789 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 13. Juli 2024
    Ein beklemmender und äußerst spannender Polit Thriller, dessen Dramatik natürlich dadurch gesteigert wird, dass sich die Geschichte leider genau so traurig zugetragen hat. Einige wenige Ausstattungsfehler sein dem ansonsten mit hoher Sorgfalt hergestelltem Film verziehen. Bestmöglicher Cast, Kameraarbeit und Musik machen dieses Meisterwerk aus.
    Andreas S.
    Andreas S.

    9 Follower 179 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 13. September 2022
    München ist ein hoch-intensiver, perfekt ausgestatteter Polit-Thriller von Steven Spielberg.
    Zunächst mal motiviert der Film dazu, mich 50 Jahre danach noch einmal intensiver mit dem schrecklichen Terror, der sich während der Sommer-Olympiade 1972 in München zugetragen hat, zu beschäftigen. Ich war damals noch ein kleiner Junge. Aber ich erinnere mich, dass ich nach dem München Attentat zum zweiten Mal in kurzer Zeit - das erste mal habe ich den RAF-Terroristen zu verdanken - Fragen gestellt habe und wirklich bewusst reflektiert habe, in was für einer Welt wir leben. Das war ernüchternd.

    Der Film beruht zwar auf wahren Begebenheiten, Spielberg bedient sich aber auch fiktiver Elemente. Nicht alles im Film hat sich wirklich so zugetragen. Die Ereignisse von München, die als Grund für die kommenden Eskalationen in Form verdeckter und äußerst blutiger Operationen herhalten mussten, werden in verschiedenen Sequenzen eingeblendet. Wenn man allein diese Sequenzen aneinanderreihen würde, kommt man auf 30 Minuten Brutalität, die ihresgleichen sucht. Aber das war es ja auch. Ein brutales und blutiges Massaker. Es gibt nichts zu beschönigen.

    Die Israelis gründen, nachdem 11 ihrer Landsmänner von der Terror-Zelle „Schwarzer September“ in München ermordet wurden, eine verdeckt agierende Spezialtruppe, die ausgeschickt wird, alle an dem Attentat beteiligten Palästinenser zu erledigen. Auge um Auge. Das hat sich ja weitestgehend so zugetragen, aber Spielberg bedient sich hier trotzdem der Kunstfreiheit, von der ja bekanntlich alles gedeckt ist. Die israelische fünfköpfige Spezialtruppe,, die sich auf Palästinenserjagd begibt, hat es zumindest so nicht gegeben.
    So kann Spielberg aber diesem ganzen Wahnsinn und den ganzen Wahnsinnigen zumindest ein paar Gesichter mit menschlichen Zügen verleihen. Speziell Eric Bana in der Hauptrolle als verdeckt agierender Mossad-Agent Avner Kaufman, der Kopf der israelischen Spezialeinheit, verleiht dieser Verzweiflung über nie enden wollende Missetaten, perfekt Ausdruck. Beängstigend, wie er am Ende auf dem Weg zu einem Orgasmus die Brutalitäten des München-Massakers an sich vorüberziehen lässt und sein Gehirn nach Rechtfertigungen für sein nicht minder schändliches Handeln sucht - nach Rechtfertigungen dafür überhaupt noch etwas Schönes erleben zu dürfen.

    Ein aus meiner Sicht ist München ein wirklich eindringliches Plädoyer für die Unfähigkeit des Menschen, unseren Planeten zu einem friedlichen Platz zu machen. Gnadenlose Brutalität, religiöser Fanatismus, politische Unfähigkeit auf allen Ebenen, Mord und Totschlag und die bittere Erkenntnis, dass es keine Unschuldigen gibt, machen diesen Film aus. Deprimierend, aber leider nicht von der Hand zu weisen.

    Und so endet der Film in seiner letzten Einstellung in New York am Ufer des East River. Mossad-Agent Avner Kaufman (Eric Bana) trifft sich mit Geheimdienst-Chefstratege Ephraim (Geoffrey Rush). Die beiden sprechen über Sinn und Unsinn der ganzen blutigen, nie enden wollenden Aktionen, die Avner immer mehr in Zweifel zieht. Avner lädt Ephraim zum Abendessen ein, um mit ihm in Frieden das Brot zu brechen. Der lehnt ab und geht. Alles vor dem Hintergrund der New Yorker Türme, die Jahre später dem ganzen Wahnsinn eine noch hässlichere Fratze geben sollten, als es die München-Atentate schon angedeutet haben. Beeindruckendes Schlussbild eines beeindruckenden Filmes.
    Kino:
    Anonymer User
    3,5
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    "München" ist ein insgesamt gelungenes Terror-Drama geworden, das jedoch aber auch die ein oder andere kleinere Schwäche besitzt. Regisseur Spielberg fixiert sich bei der Story hauptsächlich auf die Geschehnisse nach dem Anschlag und geht nur ganz kurz auf den Anschlag selbst ein. Dennoch entwickelt er einen überaus spannenden Rache-Thriller, der allerdings in manchen Szenen wie beispielsweise in der Vorbereitung und Ausübung der einzelnen Anschläge etwas zu monoton wirkt. Die Atmosphäre der 70er-Jahre wurde dagegen hervorragend getroffen und schafft es tatsächlich, den Zuschauer um knapp 30 Jahre in der Zeit zurückzuversetzen, einfach klasse! Auch die Leistungen der einzelnen Darsteller sind sehr gut, wobei natürlich vor allem Eric Bana als Hauptfigur sein Können unter Beweis stellen kann. Hier liegt allerdings auch das nächste kleine Manko, der Film konzentriert sich für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr auf die Hauptperson und vernachlässigt dabei teilweise etwas die anderen Protagonisten. Auch die Länge des Films ist mit über 2,5 Stunden Laufzeit etwas zu lang ausgefallen - hier wäre vielleicht weniger etwas mehr gewesen.

    Aber alles in allem ist "München" ein wirklich guter Film geworden, der die Ereignisse nach dem Münchner Anschlag sehr gut auf die Leinwand bringt. Seine großartige Atmosphäre und tolle Darstellerleistungen lassen über die vorhandenen kleineren Schwächen problemlos hinweg schauen. Für einen spannenden und unterhaltsamen Filmabend ist "München" also ohne weiteres zu empfehlen!
    Josi1957
    Josi1957

    135 Follower 828 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 18. Juni 2022
    Düsteres und sehr psychologisch angelegtes Thrillerdrama mit der beklemmenden Botschaft, dass Gewalt immer Gegengewalt hervorruft - war 2006 für fünf Oscars nominiert!
    Gringo93
    Gringo93

    333 Follower 429 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 8. Januar 2014
    Fazit: Starker Thriller mit echter Hintergrundstory. Sehr spannend.
    Cursha
    Cursha

    7.078 Follower 1.055 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 21. September 2015
    Ich habe drei Anläufe gebraucht um diesen Film einmal ganz zu sehen. Dabei muss ich sagen, dass der Film von der Besetzung her top ist, allen voran Eric Bana. Die Umsetzung ist auch gut, eben Spielberg. Aber der Film ist einfach so langweilig und läuft ohne Spannung. Da war ich von Spielberg schon sehr enttäuscht.
    CJ1993
    CJ1993

    3 Follower 19 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 8. Juli 2011
    Steven Spielbergs "München" besticht vordergründig durch eine intelligente Handlung, die den Zuseher zum Denken anregt. Die Geschichte des Israeli Avner, der auserwählt wird das Attentat von München 1972 zu rächen, verlangt von allen Beteilgten alles ab. Sowohl dem Regisseur Spielberg, dem es gelingt, die entscheidende Botschaft am Ende des Films noch einmal kräftigst zu unterstreichen, indem er den Wandel des Hauptprotagonisten Avner zu der Geisel seines Gewissens und seiner Furcht mit dem eigentlichen Attentat von München gegenüberstellt, wie auch den Hauptdarstellern selbst, allen voran Eric Bana, der Avner gekonnt und höchst überzeugend verkörpert, bis zu dem Publikum, das verstehen muss, dass Gewalt niemals mit Gegengewalt vergolten werden kann. Wenn man so tut, wird jeder innerlich zu einem eigenen Avner. Brilliant!
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Steven Spielberg hat schon durch viele Filme sein Können als Regisseur unter Beweis gestellt, neben der Tatsache, dass er diesen Film gedreht hat, hat mich das Interesse am Thema dazu bewegt ihn anzuschauen. Zuerst das Positive, welches zum Glück den ganzen Film über dominiert. Spielberg und seinen Assistenten gelingt es eine beeindruckende Atmosphäre aufzubauen, wie immer die "Mittendrin"-Kameraführung, gute Schauspieler, intelligenter Spannungsbogen und diese Momente, in denen einem ein kalter Schauer über den Rücken läuft. Warum also nicht 10 Punkte? Es sind nicht die kleinen Logikfehler (Protagonist denkt an Attentat zurück, welches er selbst nicht erlebt hat) die mich gestört haben. Ich hatte teilweise das Gefühl zu wenig wissenswertes über den geschichtlichen Hintergrund zu erfahren und wie die Presse darauf reagierte, wie es der Bevölkerung nahegebracht wird und wie die Reaktionen aussahen. Außerdem muss ich hinzufügen, dass der Film teilweise zu langatmig war, die Dialoge waren an manchen Stellen zu flach und einfach, als dass sie wirklich wichtig und ausschlaggebend für den Handlungsverlauf waren. Dieser Film ist eben genau das, was Spielberg wie kein anderer beherrscht: Großes Unterhaltungskino!
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.197 Follower 4.949 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 27. August 2017
    Der Titel verwirrt in der Tat, man könnte erwarten hier eine Nachstellung des furchtbaren Geiseldramas präsentiert zu bekommen - statt dessen gibt's das Massaker nur in ein paar Rückblenden (die trotzdem ihre Wirkung nicht verfehlen) und der Film beschäftigt sich mit den Folgen. Der Weg den Spielberg dabei einschlägt ist aber verwirrend: er will eigentlich die Ereignisse aufzeigen und im Grunde mahnen das Gewalt eben Gegengewalt erzeugt (ein Kritiker nannte den Film "ein Gebet für Frieden"), benutzt aber dabei sehr viele Thrillerelemente um den Film unterhaltsam zu machen. Letztlich ist es ein düsterer, deprimierender Agentenfilm geworden in dessen Mittelpunkt das Gewissen seiner Hauptfigur steht (Eric Bana bringt als gewissensgebeutelter Agent eine Superdarstellung) und der auf der Grundlage realer Ereignisse passiert - das ist so ähnlich wie bei Filmen wie "Titanic" oder "Pearl Harbor" wo eine (fiktive Liebes)Geschichte vor einem realen Ereignis erzählt wird. Mit Sicherheit steckt unglaublich viel mehr in dem Film was mir entgangen ist da mir als ich ihn sah deutlich die wirkliche Konzentration gefehlt hat.

    Fazit: Reale Ereignisse in einem bleischweren Mix aus Thriller und Drama aufbereitet - komplex und hart, aber überaus erschütternd ...
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