Auf dem Weg mit Freunden zum Strand lernt die junge Tobe (Evan Rachel Wood) an einer Tankstelle den mittellosen Möchte-gern-Cowboy Harlan (Edward Norton) kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Die Beziehung zwischen den beiden wird jedoch schnell auf die Probe gestellt, denn Tobe's Vater (David Morse) misstraut Harlan...
"San Fernando Cowboy" ist ein Film, der Stück für Stück seine Handlung aufbaut. Man lernt langsam die Protagonisten kennen und erfährt immer mehr über ihre Persönlichkeit. In den ersten Minuten könnte man "SFC" noch als klassische Romanze charakterisieren, doch recht schnell erhält auch der sich anbahnende Konflikt zwischen Vater und Tochter schärfere Konturen, so dass ersichtlich wird, warum es sich offiziell um ein Drama handelt. Dramaturgisch nimmt der Film immer mehr Fahrt auf, denn Harlan stellt sich zwischen Tochter und Vater und versucht immer mehr Einfluss auf Tobe und ihren kleinen Bruder zu nehmen. Dem Zuschauer wird schnell klar, dass dies nicht gut gehen kann. Zudem scheint Harlan neben der netten, einfühlsamen Seite noch ein anderes Ich zu haben.
Die Handlung ist grundsätzlich interessant und spiegelt ein Stück unserer Gesellschaft wider. Es geht dabei auch um zerrüttete, nicht intakte familiäre Strukturen und perspektivloser Existenzen inmitten trostloser, anonym wirkender Vorstadtsiedlungen. Schauspielerisch wissen alle Darsteller zu überzeugen. Die Inszenierung ist jedoch oftmals zu langatmig und monoton. "SFC" ist für Leute interessant, die gesellschaftskritische und sozial-psychologisch versierte Filme mögen.