Gleich zu Beginn ist hier zu erwähnen, dass es sich bei "The New World" nicht wirklich um einen Abenteuerfilm handelt, sondern viel mehr um eine Liebesgeschichte, die im Rahmen eines Abenteuerfilms spielt. Somit dürften all diejenigen, die sich auf packende Kämpfe zwischen Eingeborenen und Siedlern oder tollen Entdeckungsszenen gefreut haben, stark enttäuscht werden. Das war auch bei mir der Fall! "The New World" erzählt die Geschichte zweier Menschen (eines Siedlers und einer Eingeborenen), die sich unendlich ineinander verlieben und versuchen, alle Hindernisse, die zwischen ihnen stehen, zu überwinden. Der Film wird dabei in einem Zeitraum von knapp 9 Jahren erzählt, wobei jegliches Zeitgefühl verloren geht, da nie irgendein Zeitpunkt genannt oder eingeblendet wird. So kann es sein, dass erst in Tagesschritten erzählt wird und im nächsten Moment sind 3 Jahre vergangen, was man aber auch nur daher erkennt, dass z.B. ihr gemeinsames Kind größer geworden ist. Des Weiteren werden in dem Film mehr Landschaftsbilder als Dialoge gezeigt, was es nicht immer einfach macht, manche Szenen nachzuvollziehen. Die Bilder sind aber dabei sehr gut gelungen und tragen zur doch recht guten Atmosphäre einen großen Teil bei. Die Laufzeit von 135 Minuten ist allerdings eher anmutend und zieht den Film nur unnötig in die Länge, eine halbe Stunde kürzer hätte es auch getan! Dagegen sind die Darstellerleistungen allesamt sehr solide. Colin Farrell spielt den Entdecker John Smith sehr überzeugend und auch die Newcomerin Q’Orianka Kilcher alias Pocahontas kann ihre Rolle durchgehend glaubwürdig verkörpern. Christian Bale dagegen hat eine eher bescheidene (er ist nur in den letzten 30 Minuten zu sehen!), aber dennoch wichtige Rolle, die er gewohnt souverän meistert.
Alles in allem ist "The New World" ein eher bescheidener bis enttäuschender Abenteuerfilm, der als Liebesfilm jedoch durchaus punkten kann. Wenn man sich aber auf einen Abenteuerfilm eingestellt hat, wird man von dem Film jedoch eher enttäuscht sein!