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    Maria voll der Gnade
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    3,4
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    4,0
    Veröffentlicht am 27. August 2017
    Knallhart, ungeschönt und bewegend: durch die triste Umgebung und die Inszenierung mit viel Handkameraaufnahmen wirkt der Streifen ungemein authentisch und zeichnet ein präzises Portrait der Hauptfigur und ihrer Lebensumstände so dass man ihre Entscheidung als Drogenkurier zu arbeiten durchaus verstehen kann und auch mit ihr mitfiebert - obwohl das was sie tut ja eigentlich falsch ist. Was der von einer Laiendarstellerin verkörperten Heldin dann alles wiederfährt ist ein Schmerzhafter Trip in die Abgründe von Amerika. Sicher ist dies kein Mainstream Blockbuster und kein fröhlicher Unterhaltungsfilm den man mal so nebenbei schaut - es ist krasse, harte Kost die einem sein Thema schonungslos und ohne falsche Freude oder Hoffnung vor Augen führt. Wer sich auf so was einlassen kann und den richtigen Sinn dafür hat wird hier ein wahres Fest erleben können.

    Fazit: Schmerzhaft, dramatisch und fast unerträglich real -die Leiden und Beweggründe einer Drogenkurierin!
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 12. März 2010
    Es gibt viele Filme über Drogenkuriere, auch ’Maultiere’ oder ’Schlucker’ genannt, aber selten ist einer so gnadenlos und detailgenau an der Realität wie dieser. Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass man hier auch sieht, wie die prekäre wirtschaftliche Situation die jungen Dorfbewohnerinnen in Kolumbien dazu zwingt, diesen Trip zu machen. Ohne zu werten wird fast dokumentarisch erzählt und dennoch kommt Spannung auf, bis zum überraschenden Ende. Hier nimmt die letzte, lange Einstellung Bezug auf den Titel: die madonnenhaft-schöne Catalina Sandino Moreno (mit Recht oscarnominiert!) läuft vor der Kamera her, möglicherweise in ein neues Leben.

    Ein wichtiger Film weil er informativ ist, unterhaltsam, weil spannend gemacht und anschauenswert, weil die Botschaft in schönen Bildern transportiert wird.

    Kino:
    Anonymer User
    0,5
    Veröffentlicht am 19. März 2010
    Ich sah den Film im Fernsehen. Der Titel zog mich an: Maria, voll der Gnade: das klang katholisch und erinnerte mich an das Fest Mariä Empfängnis oder an die Verkündigung durch den Erzengel Gabriel, dass Maria ein Kind empfangen wird. Zur Symbolik gehört, dass die Maria im Film tatsächlich schwanger ist und diese Tatsache ihr Leben völlig verwandelt. Als sie die Plastikampullen mit Drogen schluckt, erinnert dies an die Einnahme der Hostie durch den Priester, obwohl dies natürlich eine blasphemische Parallele ist. Dazu kommen die rund 60 kleinen Säckchen ganz nah neben das werdende Kind zu liegen, was ihre naive Freundin später im Streit zu dem Ausruf veranlasst, wie Maria Drogen schlucken könne, wenn sie schwanger sei. Die Schwangerschaft bewirkt letzlich, dass sie nicht auffliegt, da man keine Röntgenaufnahme von ihr macht. Dagegen wir später eine Ultraschalluntersuchung gemacht, die den Embryo deutlich zeigt und Maria vor Freude die Tränen in die Augen treibt. Faszinierend an diesem Film ist vor allem die Hauptdarstellerin, die eine Art von Schönheit besitzt, die etwas von der Würde der Mariengestalt besitzt. Dies wird u. a. deutlich, als sie außer dem eigenen Honorar auch das Honorar der umgekommenen Freundin verlangt und der abgebrühte junge Händler vor ihr steht und sie mit dem Gassenausdruck des weiblichen Geschlechtsorgans beschimpft. Es ist, als wenn er an ihrer Würde und unnahbaren Schönheit abprallt. Ohne dass je die kriminelle Handlung als solche gerechtfertigt wird, nämlich Drogen zu transportieren, die ungezählten Menschen Leid bringen werden, ist es, als wenn die Trägerin dieser Tod bringenden Kapseln, die zugleich neues Leben im Leib trägt, davon unberührt bleibt. Als sie am Sarg der verunglückten Freundin steht, hat man das Gefühl, dies ist ihr anderes Ich, noch im Tod wunderschön und unschuldig. Maria nimmt gewissermaßen das Vermächtnis dieser "anderen Maria" mit, ohne die sie ihren Weg nicht fast unbeschadet überstanden hätte. Einer der wahrhaftigsten Filme, die ich gesehen habe.
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