Dieses französische Remake hat mich in zweifacher Hinsicht überrascht: Erstens, dass der Film durchaus sehenswert ist und nicht, wie Inhaltsangabe und Poster suggerieren, durchaus übertrieben-dämlich ist. Zweitens aber, dass Paul Rudd irgendwie viel besser spielt als Steve Carell. Für mich liegt's schlichtweg daran, dass Steve Carell, den ich sonst eigentlich sehr mag, hier einfach einen Charakter spielt, der zwar durchaus überzeichnet sein soll, aber dabei einfach in so eine Nervtötigkeit gerät, dass man ihn am liebsten prügeln würde - keine gute Voraussetzung eine Sympathiefigur zu sein. Paul Rudds Charakter hingegen wirkt zerrissen, charmant und trotzdem mit dieser Spur von Ekel eines Aufsteigers, der hier eine gute Lektion geboten bekommt und sich dann doch richtig entscheidet. Ich kenne das Original nicht, aber prinzipiell ist auch gegen das somit ablesbare Happy End auch kaum etwas einzuwenden, weil es eine nette Moral besitzt, egal wie naiv sie nun sein mag. Rudd spielt das auch gut, besser, ist irgendwie interessanter - während Carell eben nur den Holzhammer schwingt. -
Ein wenig schade fand ich, dass man nicht so recht versucht hat das aus dem Titel sich möglicherweise ableitende Konzept umzusetzen: Eine Art "Comedy-Kammerspiel". Statt aber den Film hauptsächlich auf dem Dinner ablaufen zu lassen, geht's da erst im 2/3 hin. Das fand ich da durchaus komisch und anklagend zu gleich. Leider ist das Ganze zu schnell wieder vorbei. So habe ich immer gewartet, dass das Vorgeplänkel - so fühlte es sich nämlich auch an - vorbeigeht. Schade, da wurde etwas vergeudet. -
Ansonsten sind die Nebenfiguren ganz nett, die Bosse aber farblos oder, wie Künstler und Stalkerin, zu übertrieben. Zach Galfinakis hingegen ist wirklich genial und auch wesentlich witziger als Carells Figur Barry. Und auch sonst zünden viele der Gags. -
Fazit: Eine nette Komödie mit nervigem "Spinner", dafür einem sehr guten Paul Rudd. Handlungstechnisch setzt der Film jedoch leider die falschen Prioritäten.