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Anonymer User
2,0
Veröffentlicht am 11. März 2015
Wenngleich die konstrastintensive, ruhige Kameraarbeit und die markanten Außenseitercharaktere bereits unterhaltsam und wirkungsvoll Andersons spätere Markenzeichen etablieren, steht der Film deutlich im Schatten späterer großer Werke des Regisseurs und ist in der Tat nur ein solides Drama geworden. Last Exit Reno besitzt die Andersonsche Unfokussiertheit ebenso wie den Hang zur elegischen Überlänge.
Eher an ein Roadmovie erinnernd, baut der Anfang gewisse Erwartungshaltung auf den Fortgang der Dinge auf, um dann ruhig und stilvoll in unspannender Bedeutungslosigkeit zu versinken
Dieser Film verwöhnt mit einer Mischung aus Roadmovie, Kriminaldrama und Movie Noir - Elementen, die sich geschickt mit der der Enthüllung der Hidden Agenda verbinden. Er ist angenehm und interessant zu sehen, er ist irgendwo in der Mitte zwischen Filmkunst und Popcorn Kino und schafft diesen Spagat auch aufgrund der hervorragenden Schauspieler und der Entwicklung der Handlung. "Auch" deshalb, weil das Werk zudem handwerklich einfach wunderbar gemacht ist. Die Wahl der Amerikanischen Casinokultur als Grundlage der Geschichte und des Films könnte geschickter nicht sein.
Als ich Last Exit Reno vor ein paar Tagen im Fernsehn sah, dachte ich noch, es handele sich hier bei um ein nettes Spielerdrama, doch Last Exit Reno beinhaltet viel mehr: Die Handlung kommt anfangs nicht grade besonders aufregend rüber. Sydney bietet dem heruntergekommenen John einen Kaffee, will sich scheinbar mit ihm anfreunden, was ihm später auch geling. Er schenkt ihm 50 Dollar und zeigt ihm was man daraus alles machen kann. Mit einem Trick in einem Casino verdient sich John so ein bisschen Geld. Als John Jahre später aber Clementine kennenlernt, nimmt der Film eine dramatische Wendung. Der Film erhöht sein Erzähltempo, es gibt keine nett dahin plättschernde Story mehr. Man erfährt endlich warum Sydney John auf der Straße aufgegabelt hat. Aus Drama wird nun Thriller für den Rest des Films wird jetzt ein spannender Wendungsreicher Plot aufgebaut. Aber was den Film von Anfang an sympatisch machte waren die Charaktere und die guten Schauspieler (wie soll´s auch anders sein: Samuel L. Jackson spielt mit). Fazit: Ein netter Genremix, ein raffieniertes Drehbuch und sehr gute Schauspieler machen Last Exit Reno zu einem kleinen Meisterwerk. Obwohl, wenn man den originalen Titel kennt, vielleicht nicht so leicht auf die Handlung herein gefallen wäre. Last Exit Reno ist ein sehr empfehlenswertes Thriller-Drama, dass leider viel zu unbekannt ist. Sollte man gesehen haben. 8/10 Punkte
Diese Kurzkritik ist zuerst unter www.ofdb.de erschienen