Ich wusste schon eine ganze Weile von diesem Film, doch aus irgendeinem Grund hatte ich gar keine Lust mir "Stuck" anzugucken. Nun habe ich es aber doch mal gemacht und ging mit niedrigen Erwartungen an den Film. Obwohl er von Stuart Gordon ist, rechnete ich nicht mit einem guten Film - und so kann man sich täuschen, denn mir hat "Stuck" echt gut gefallen und ich war überrascht.
Stuart Gordon macht ja überwiegend Splatterfilme, das Thrillergenre kenne ich von ihm gar nicht. Mit Horror hat das hier eigentlich wirklich nichts zu tun und "Stuck" kommt als waschechter Thriller daher. Dabei ist die Story, welche ja auf einer wahren Begebenheit basieren soll (keine Ahnung ob das stimmt) wirklich nicht schlecht. Aus dem Stoff lässt sich eine Menge machen und es wurde zum Glück auch was Gutes daraus gemacht. Die Geschichte ist zusätzlich ziemlich unvorhersehbar, was das Ganze spannend macht.
Die Darsteller können sich allesamt sehen lassen. Mena Suvari kenne ich nur aus reinen Hollywoodproduktionen, wo sie auch immer eine liebliche Rolle hat. Sie nun also in einem solchen Film zu sehen mit einer bösen Rolle, hat mir wirklich gefallen, und sie kann auch auf ganzer Linie überzeugen. Stephen Rea spielt genauso gut und ist als Opfer der Sympathieträger des Films. Da er mir sofort sympathisch war, war es mir auch nicht ganz egal, was mit ihm passiert, woraus wieder Spannung resultiert. Auch der Rest der Besetzung spielt ordentlich. Die Charaktere haben dabei zwar keine besondere Tiefe, sind aber auch nicht belanglos.
Der Unterhaltungswert ist sehr gut. Von Anfang an fand ich das Geschehen interessant und es dauert auch nicht besonders lange bis das Szenario losgeht. Danach gibt es immer wieder Unvorhersehbares, und ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so endet. Spannung ist auf jeden Fall genug vorhanden und langweilig wird es nicht.
Die Inszenierung ist gut. "Stuck" hat viele kalte Bilder und so verhält es sich auch mit der Atmosphäre. Humor gibt es hier nicht und das Ganze ist ziemlich düster und hoffnungslos. Splatter darf man hier zwar nicht erwarten, dafür ist ein Thriller einfach nicht geeignet, aber es gibt doch ein paar recht derbe Szenen und die Effekte sind gut gemacht. Auch der Score hat mir gefallen und ist passend.
Fazit: Einziger Kritikpunkt an "Stuck" ist, dass er mir mit seinen rund 80 Minuten eigentlich zu kurz ging. Man hätte hier ruhig noch 20 Minuten draufpacken können um die Darsteller noch ausführlicher zu zeigen. Ansonsten bietet "Stuck" sehr kurzweilige und spannende Unterhaltung mit sehr guten Darstellern, einer interessanten Story und auch ein paar blutigen Effekten. Empfehlenswert!