Wie schon in vielen (Gast-)Kritiken erwähnt, ist "The Fountain" zweifelsohne ein Film, der polarisiert und selbst die Fans der vorherigen Aronofsky-Filme in zwei Lager spaltet. Verständlich, schließlich ist dieser Film keine geradlinig erzählte Romanze, obwohl er in der Presse oft als Liebesfilm beworben wurde, sondern vielmehr ein schwelgerisches Epos über die Zeit, Leben und Tod, und Religion. Ein Film also, der tiefgehende Fragen tangiert, die uns alle etwas angehen und schon einmal beschäftigt haben.
Allerdings, und das stört wahrscheinlich viele an "The Fountain", ergeben sich diese Fragen meist nur im Subtext des Films. Die drei verschiedenen Zeitebenen sind teilweise recht verwirrend und mit (etwas zu) starkem Fokus auf die Gegenwart miteinander verwoben und nicht selten ist einem der Sinn des gerade Gesehenen nicht ganz klar. Man muss sich auf die Bilderwelt dieses Werks einlassen, um es (zumindest ansatzweise) zu verstehen. Die Hell-Dunkel-Metaphorik zum Beispiel, dass sich alles in dem Film durch einen Gang aus der Dunkelheit (zu Anfang) zum Licht (am Ende) zu bewegen scheint. Eine metaphorische Szenerie, die wohl nicht allzu schwer zu verstehen sein dürfte und durchaus als Grundthema des Films verstanden werden kann. Am Ende findet sich auch Hugh Jackman mit dem Tod der von Rachel Weisz formidabel dargestellten Izzy ab, auf diese Art gelangen beide zum ewigen Leben und befinden sich beide im totalen Licht, ohne Schatten.
Die Metaphorik des ewigen Lebens, bzw. des Baum des Lebens, erstreckt sich ebenfalls über alle drei Zeitebenen: In allen drei Zeitebenen finden die Protagonisten auf verschiedene und doch sehr ähnliche Art zum ewigen Leben. Eine Tatsache, die zu tiefschürfenden religiösen Diskussionen einlädt; Und damit ist nur ein Teil des vielschichtigen Themenkomplexes des Films angesprochen.
Alles in allem ist "The Founatin" ein mit religiösen Themen übersprudelnder Film, dessen Themenvielfalt den Zuschauer durch seine unkonventionelle Inszenierung aber nicht erschlägt oder zum Nachdenken nötigt. Zwar wirkt Aronofskys Drama gerade gegen Ende in der Zukunftssequenz etwas überkanditelt und kitschig, trotzdem muss man Aronofsky zugestehen, einen wertvollen Film erschaffen zu haben, dessen wunderbar fantasievolle Bilderwelten sich zumeist perfekt mit dem Inhalt ergänzen.
Eine wunderbare Idee steckt hinter dem detailversessen umgesetzten Film, eine Themenvielfalt, die es sich seit langem kein Regisseur mehr getraut hat, auf eine solch unkonventionelle Art umzusetzen oder überhaupt als Grundgerüst für einen Film zu verwenden. "The Fountain" entwickelt eine Magie, welche die Macken des Films vergessen lässt und Errinerungen an das philosophische Meisterwerk "2001" oder auch an den völlig anders gearteten, aber ähnlich magisch-fantasievollen "Big Fish" wachruft.