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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 14. Januar 2017
Einer der wenigen Filme, bei denen man das Gefühl hat, es mit wirklichen Menschen zu tun haben und nicht mit einer Anhäufung von tausendmal gesehenen Klischees. Christian Bales sensibler Arzt, Kate Beckinsales verunsicherte, aber ergeizige Biologin und alle anderen wirken absolut lebensah. Zudem versucht der Film nicht, mit ausufernden romantischen Verwicklung die Zuschauer bei Laune zu halten, sondern hält inne, um die Figuren in ihrer Orientierungslosigkeit zu beobachten. Schließlich verfügt 'Laurel Canyon' auch noch über einen gelungenen Soundtrack und ist angenehm zurückhaltend inszeniert.
Wir haben es hier mit einer eigentlich ganz vernünftigen Komödie zu tun, die witzige Charaktere bietet - leider nur in ihren Grundzügen. Irgendwie wirkt die Grundidee: kiffende Mutter, die sich mit ihrem Sohn anlegt und die Freundin dessen neugierig macht - zwar lustig, doch letztlich kommt's da nichts richtig rum. Der Film funktioniert so, mit schönen Schaubildern und einer eigentlich ganz guten Kate Hudson. Aber irgendwie passiert nicht viel und der Konflikt ist eigentlich keiner. Vielleicht macht das den Film trotz der kiffenden Mutter als Musikproduzentin so realistisch - aber für einen Film auch ein bisschen langweilig.
Ein Film nach dem man zwei Erkenntnisse gewinnt: man hat gerade einen Film gesehen in dem genaugenommen garnichts passiert ist, aber totzdem hat man sich nicht gelangweilt … wie kommts? Nun, „Laurel Canyon“ ist ein kleiner, feiner Schauspielerfilm der in sorgloser Inszenierung und Atmosphäre eigentlich ein Drama über eine verkorkste Mutter / Sohn Beziehung ist, vor allem aber eine Analyse eines jungen Paares und ihrer sexuellen Wünsche. Der verklemmte Christian Bale (unglaublich dass das derselbe Kerl ist der als „American Psycho“ Frauen zerhakt hat) steht gegen die nach außen hin konservative, innerlich aber vor Abenteuerlust glühende Kate Beckinsale (die ich zwar immer noch nicht leiden kann, aber nach „Underworld“ schaffte sie es zum zweiten Mal in kurzer Zeit enorm sexy aufzutreten, von „Van Helsing“ mal abgesehen) – und das Potential wäre vorhanden gewesen den Film (emotional) knallhart und brutal zu machen, an eben jener Stelle wo Alex im Bett mit Jane und ihrem Liebhaber Ian liegt und es beinahe zum flotten Dreier kommt (während gleichzeitig Sam mit seiner Kollegin im Wagen sitzt, sich die beiden ihre sexuellen Phantasien voneinander beichten und vergehen vor Sehnsucht)- aber wie Jane in dieser Szene bricht der Film hier zeitig ab. Ob das besser so war oder ob ein härteres Finale besser gekommen wäre kann man diskutieren. Unbestreitbar sind die genialen Darsteller (insbesondere Oscarpreisträgerin Frances McDormand und eben „American Psycho“ Christian Bale als verklemmter Streber) und die liebevolle Inszenierung die sogar den ein oder anderen netten kleinen Gag einstreut (die Boot-Szene am Ende im Pool ist der unfreiwillige Brüller schlechthin).Fazit: Intimes Drama um Begierde und Sehnsucht, bei der die tollen Darsteller die etwas ereignislose Handlung aufwerten.
Der Film ist erfrischend , gut und sorgt für eine schnelle Identifikation mit den Protagonisten. Zudem wirken die einzelnen Charaktere authentisch, welches mit ein Verdienst, des hier naiv wirkenden Christian Bale ist. Das Zusammentreffen dieser überzeugend gespielten Charaktere bietet einen Stoff, der mehr als nur ein durchschnittlicher Hollywood-Selbstfindungsfilm ist. Hervorragend hierbei auch Kate Beckinsale, die hier das erste mal beweist, das sie mehr kann als nur atemberaubend auszusehen.