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Anonymer User
1,5
Veröffentlicht am 27. März 2021
Mark Rydell hat den letzten Roman von William Faulkner verfilmt. Herausgekommen ist eine familientaugliche Südstaatenmär mit Steve McQueen in der Hauptrolle, die ihm eigentlich von Haus aus nicht so recht zu passen scheint: er ist Chauffeur Boon, der mit dem nagelneuen Winton Flyer eine Spritztour nach Memphis macht. Mit an Bord sind Neffe Lucius (Mitch Vogel) sowie der Farbige Ned (Rupert Crosse). Das Trio bildet die titelgebenden Spitzbuben. Boon ist außerdem noch Kindermädchen, Anti-Rassist und heiratet am Ende Corrie (Sharon Farrell), denn das eigentliche Ziel der Fahrt ist Miss Rebas Etablissement, wo Corrie arbeitet. Ned tauscht den Winton Flyer gegen ein Rennpferd namens Blitz ein, während Lucius langsam dahinter kommt welchem Gewerbe Corrie nachgeht. Sheriff Lovemaiden (sic!) (Clifton James, der auch schon mal bei 007 dabei war), verhaftet das Spitzbubentrio und lässt sie erst wieder frei, nachdem Corrie ihm eine ‘Freikarte‘ gewährt. Das kommt genauso unverständlich rüber wie Boons überraschende Mitteilung von der Ehe mit Corrie. Das ist völlig überflüssig, denn den ganzen Film über hatten die beiden intim nichts miteinander zu tun. Nur ihren optionalen Sohn werden sie Lucius nennen. Ähnlich aufgesetzt wirkt auch die Standpauke am Ende durch Großvater (Will Greer). Er erläutert dem Enkel Lucius die Bedeutung moralischer Werte. Ein Alterswerk, das aus der Zeit gefallen zu sein scheint – nicht nur unter dem filmischen Aspekt (1969). Die Querelen hinter der Kamera erstrecken sich spürbar bis hin zu den tatsächlichen Aufnahmen. Löcher im Plot und lieblos angehängte unwichtige Details werden Faulkners Vorlage nicht gerecht.