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Anonymer User
2,0
Veröffentlicht am 3. September 2022
Das ist wohl der neue Western (2003). Edel ausgestattet, mit Topstars (Costner, Duvall, Bening) besetzt. Aber neben den schönen Bildern gibt’s eine langweilige Story. Die meiste Zeit wartet man auf den Showdown, der lediglich eine wilde Ballerei ist. Und die vorhersehbare Liebesgeschichte scheint kein Ende nehmen zu wollen. Sie zieht sich dermaßen in die Länge, dass man den eigentlichen Kern fast vergisst: ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss, und keiner darf ihm sagen, was er tun soll. Daneben gibt’s noch unerschütterliche Männerfreundschaften, die so lange andauern, dass man sich sogar gemeinsam zur Ruhe setzt und einen Saloon aufmacht.
Costners bis dato letzte Regiearbeit ist ein schön altmodischer Edelwestern, der auch über den Niedergang von Traditionen und Werten sinniert. - In atemberaubenden Bildern und mit furiosem Showdown.
Manchmal gibt es Regisseure, die machen Filme vor allem für sich selbst. Kevin Costner ist so jemand. Er liebt Western und er liebt es Filme lang und gemütlich auszudehnen – und da er bei „Open Range“ eine Hauptrolle und die Regie übernommen hat, hat er alle Gelegenheit dies auszuleben.“Open Range“ schiebt zunächst eine gaaaaaaaaaaanz ruhige Kugel – Landschaftsaufnahmen, die aus einer Marlboro-Werbung stammen könnten, episch lange und gemütliche Szenen wie die Pferde zusammengetrieben werden, die Cowboys, die bei einem Regen unter ihrer Plane sitzen und Karten spielen… zugegeben, dass ist alles nicht schlecht, aber es streckt sich ziemlich, da es leider noch keinerlei Handlung beinhaltet, sondern fast schon wie eine Dokumentation anmutet. Wenn die Cowboys dann die Stadt erreichen, gibts allerdings auch nicht soviel Story – es stehen die Guten gegen eine Übermacht Böse, was sich dann in einer Dauerballerei auflöst – und in dem Punkt gibts das größte Lob an „Open Range“ – jeder Schuß kracht und sitzt perfekt, die halbe Stunde lang starrt man angespannt und mit erhöhtem Puls – wenns auch danach wieder behäbig wird. Darstellerisch tritt Costner leicht zurück und überläßt Robert Duvall die eigentliche Hauptrolle, trotzdem ergeben Costner und Duvall ein gutes Duo, das sogar den ein oder andern verbalen Treffer landet. Völlig vermurkst ist aber die von Anette Bening gespielte Frau, die unweigerlich in das Geschehen verstrickt wird.Fazit: Behäbiger, romantisch-altmodischer Western mit tollen Darstellern und furioser Ballerorgie – streckt sich leider nur ein wenig!
Es wurde ja schon alles gesagt, aber eine entscheidende Tatsache muss ich hier noch anführen: Open Range ist und bleibt ein Western. Das heißt, dass man den Film auch aus diesem Blickwinkel betrachten muss, bevor man ihn sich anschaut. Ich habe ihn einst mit ein paar Kumpels geguckt, wobei ein Teil darauf drängte, Open Range auszuschalten , weil "da ja gar nix passiert". Bis auf das fulminante Ende im Stil von 12 Uhr mittags, geschieht tatsächlich auch nicht viel. Es sind dann doch eher die tollen Landschaften, die Musik, die Freiheit der Prärie, die diesen Film auszeichnen. Also, wer einen Abend bei Chips und Bier plant und beinharte Action will, ist hier an der falschen Adresse. Der möge sich dann doch eher für einen Schwarzenegger oder Stallone entscheiden. Open Range hat zwar einige Längen (im positiven Sinn) und bedient sich definitiv einiger vorhandener Klischees, bietet aber für das alte und neue Westernherz super Atmosphäre und den Plot, der einen großen Western ausmacht. Tolle Rückbesinnung Costner's auf die frühen Tage seiner Karriere!!!