Neueste Kritiken: Persona

"Sie setzen jeden Abend, eine Maske auf und sie spielen wie die Rolle es verlangt. An das Theater haben sie ihr Herz verkauft.. (...) Sie sind König, Bettler, Clown in Rampenlicht, doch wie´s Tief in ihnen aussieht weiß man nicht". Dies ist ein Auszug aus Katja Ebsteins Lied "Theater", welches man wunderbar auf Ingmar Bergmanns Drama "Persona" übertragen kann. Dieser Film, der noch heute viel Anstoß zum Nachdenken gibt und noch immer nicht in Gänze verstanden wurde, ist ein tiefgehender und philosophischer Film, der die Frage aufwirft ob das ganze Leben eigentlich nur ein Spiel ist. Ist das Verstummen von Elisabeth nur ein Hilfeschrei um endlich Frieden zu finden, in einer Welt die zu viel Worte verliert. Ist Almas Bedürfnis die stumme Elisabeth zu imitieren nur der Beweis dafür, dass wir in unserem ganzen Leben eigentlich nur darauf aus sind andere zu sein und wir immer nur andere bewundern, anstatt mit uns selbst glücklich zu sein ? All dies sind Fragen die der Film aufwirft, aber nie ganz beantwortet und sie einfach dem Zuschauer überlässt. Und das macht den Film auch heute noch so spannend, wichtig und einzigartig, dass er noch immer viel Stoff zur Diskussion liefert. Man sollte dieses Werk unbedingt einmal gesehen haben.

Bergman ist ein grossartiger Erzähler. In "Persona" gewährt er uns auf ganz besondere Weise Einblick ins Denken und Gefühlsleben einer jungen Frau. Dass es sich beim Zusammenspiel Bergmans Musen um einen spoiler: inneren Monolog
handelt, ist bald einmal klar. Was mich begeistert, ist die Art und Weise, wie Bergman ihn vorträgt. Gerade das Herzstück des Films, wenn die Krankenschwester ihrer Patientin im angetrunkenen Zustand, ihr Herz ausschüttet, ist an Spannung kaum zu überbieten. "Persona" ist für mich Filmkunst in Perfektion.

(Ich liebe spoiler: Spoilerwarnungen
. Ich bin mir nämlich sicher, dass die spoiler: Neugier
zu gross ist, sie spoiler: nicht zu lesen
.)