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BrodiesFilmkritiken
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4,0
Veröffentlicht am 3. Januar 2018
„Anatomie“ war das deutsche Abziehbild eines US Horrorfilms und um das ganze perfekt zu machen musste natürlich eine Fortsetzung her – zumindest eine indirekte. Franka Potente darf in zwei kurzen Szenen durchs Bild huschen und noch mal ihre Rolle aus dem ersten Film aufgreifen, ansonsten bleibt das ganze eine weitestgehend eigene Geschichte die außer dem Medizinerumfeld nicht viel mit dem ersten gemein hat.Hier liegt auch die größte Schwäche des Films: die Story um die künstlichen Muskeln und Gelenke ist unsagbar überzogen (die Szene in der ein Opfer per Computer wie ein Roboter gesteuert wird sind im Vergleich zum ersten Film maßlos „Over the Top“), wobei man froh sein kann dass hier schon geschnitten wurde (die DVD enthält eine geschnittene Szene in der Jo aus dem Stand auf eine Laterne hüpft, da hätte man ihm nur noch einen roten Umhang verpassen müssen). Warum der Film letztlich aber doch hervorragend ausfällt kann man eigentlich nicht so genau sagen. Mit Barnaby Metschurat hat der Film einen glaubwürdigen, liebenswerten und interessanten Helden, daneben glänzen Herbert Knaupp als Teufel in Weiß und Heike Makatsch als sexuell geladene und dabei unterkühlte Forscherin (wobei die Sexszene zwischen ihr und Metschurat zu einem billigen Videoclip gerät, schade). Im letzten Drittel wird die ganze Sache dann auch noch ziemlich temporeich und actiongeladen – wäre es ein US Film würde man ihn unter „ganz nett, aber nichts herausragendes“ abtun, betrachtet man aber mal die Tatsache dass es ein deutscher Streifen ist gehört ihm ein deutliches Lob ausgesprochen, denn trotz der überzogenen Handlung wird „Anatomie 2“ zu einer schweißtreibenden und fesselnden Angelegenheit, was mehr ist als man erwarten durfte.Fazit: Die Story ist zwar übertrieben, dafür gibt’s ein immens hohes Tempo und Adrenalinpegel sowie einige krasse Schockeffekte
Überraschenderweise war die Fortsetzung etwas besser als der maue erste Teil. Die Hauptrolle war mit Barnaby Metschurat richtig gut besetzt. Mir gefiel auch sehr die Idee mit den künstlichen Muskeln und den dadurch gesteigerten Kräften. Ansonsten gab es die typischen Schwachstellen (fast) jeder deutschen Produktion zu bestaunen: undeutlich genuschelte Dialoge und vorhersehbares Ende. Großes Plus: Franka Potente war nur sehr selten in einer kleinen Nebenrolle zu sehen. Gut so.
Der nihilistische erste Teil lässt eine Art Fortsetzung erwarten, auf die man vergeblich wartet. Der zweite Teil ist völlig anders. Kein Horrorfilm, die Anfangsszene ausgenommen. Eine Art Psychodrama um erfolgsbesessene junge Menschen, die sich einem teuflischen Professor sklavisch unterwerfen. Gewollt oder nicht, der Schwerpunkt der Geschichte liegt auf der Sektenproblematik. Scientology wörtlich genommen.