Naja.
Die Neuinterpretationen der Lieder wirken bei weitem nicht so wie die Originale. Manchmal hat man sogar das Gefühl, dass sie verunstalte, verweichlicht und unnötig aufgepeppt wurden. Und so war es für mich (meistens) unmöglich, die Lieder mit all ihrer träumerischen, psychedelischen Kraft, Innovation und Schönheit der Originale aufzunehmen. Die Story ist die übliche unreflektierte Zusammenfassung der späten 60er, gepaart mit einer Liebesgeschichte. Dabei stören vor allem noch die eindimensionalen, stereotypen Charaktere und Orte (New York = Fortschritt, Freiheit, Rebellion, Kunst, Musik; England = Malochen und sich danach im Pub besaufen - noch Fragen?). Es wirkt auch alles ziemlich konstruiert. Aus diesen Gründen rate ich eher von diesem Film ab; vor allem Beatles-Liebhabern.
Trotzdem ist es natürlich bewundernswert, dass man mit 30 Liedern von ein und derselben Band eine Geschichte mit vielen Handlungssträngen erzählen kann. Und dabei waren sogar die Erzählzeit und Veröffentlichung der Lieder weitestgehend synchron. Mich haben die meisten Inszenierungen nicht so sehr überzeugt (manche sogar richtig geärgert, zum Beispiel "I Want You (She's So Heavy)" bei Max' Musterung oder "Happiness Is a Warm Gun" im Krankenhaus), aber manche waren recht beeindruckend ("Because", die freie Liebe im Wasser; "Strawberry Fields Forever", Erdbeeren als Bomben und ihr Inhalt als Blut; "A Day In The Life", der Schlusston haut so richtig rein). Lustig waren die ganzen Anspielungen auf Beatles Lieder, die nicht gespielt wurden: Da haben wir zum Beispiel die sexy Sadie und Max, der mit seinem Hammer rumfuchtelt ;-).
Fazit: Netter Versuch, die Beatles im neuen Gewand wieder auferstehen zu lassen. Mehr aber auch nicht.